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Kakabellenbach versorgte die Stadt mit Trinkwasser.

Über die Geschichte der Wasserläufe in Eckernförde

Hier möchte ich noch etwas über einen kleinen Fehler klarstellen. In dem Bericht wird erwähnt, dass die ältesten Fischer aus Eckernförde, die aus der Zeit stammen, als die Waadenzüge noch verlost wurden, den Zug „De Au“ kennen. Hierzu eine Bemerkung: „De Au“ hatte niemals etwas mit den Wasserläufen in Eckernförde zu tun, denn die Waadenzüge „De Au“ befanden sich unterhalb Aschau. Es waren 4 Waadenzüge 1–4. Au 4 war vom Kronsorter Huk nach innen zu ungefähr bis zur Mitte der heutigen Einfahrt zum Baggersee. Der Waadenzug „Au 4“: Hier wurde die Handwaade ungefähr nach der Borbyer Kirche zu ausgesetzt. Die anderen 3 „Au“ von 3–1: Hier wurde die Waade nach Hemmelmark zu ausgesetzt. So war von „Au 4“ bis „Au 3“ an Land ein Zwischenraum von etwa 400–500 Metern.

Vom Kronsorter Huk nach draußen zu waren die Waadenzüge von „Kronsort 1–6“. Dann wurde nach dem 1. Weltkrieg zwischen „Au 4“ und „Kronsort 1“ noch ein Zug eingeschaltet, das war „Kronsort 0“. Von hier aus wurde die Waade nach der Innenkante von Braatberg ausgesetzt. Hier war nach der Mitte der Förde zu ein größerer Spielraum zwischen den Zügen „Au 4“ und „Kronsort 0“.

Der Wasserlauf, der an der Westseite von der heutigen Preußerstraße langlief, wurde damals vor dem 1. Weltkrieg in meinen Kinderjahren einfach mit dem Namen „de Beek“ bekannt. Da, wo heute der Kurpark ist, waren zu der Zeit kleine Gartenstücke von 5 Ruten (?) groß aufgeteilt. Hier hatten einige alte Einwohner von Strandstraße und Mühlenstraße ihr kleines Gartenstück. Meine Großeltern wohnten im Turmhaus, das Haus am südlichen Ausgang von Jungfernstieg, wo der Weg zum Strohdachhaus führt.

Die hatten damals ihr Gartenstück gleich hinter der alten Schlachthofmauer am östlichen Fußgängerweg. Hier bin ich sehr oft mit meinem Großvater zu seinem Gartenstück hingegangen. Wenn das Wetter warm und sehr trocken war, holte er sich mit 2 Eimern immer Wasser aus dem Wasserlauf, der mit „Beek“ benannt wurde. Das Wasser war so rein und klar wie Trinkwasser. Dieser Wasserlauf war wohl 3/4 Meter breit und bei 1 Fuß tief, vereinzelt waren manchmal die kleinen Stichlinge darin. Das Wasser, welches mein Großvater sich dort holte, war zum Besprengen der Beete. So taten es alle Leute, die dort ihr kleines Gartenstück hatten. Einmal war im Mai ein langanhaltender starker Ostwind gewesen und hatte den feinen weißen Strandsand über die Gartenstücke geweht, so dass die Beete bedeckt waren. So war ich mit meinem Großvater dort, als er mit dem Stubenbesen und Handfeger und Drecksspan (?) sorgfältig fegte, damit die Beete vom Strandsand frei waren. Es waren noch 5–6 Leute mehr da, die es genauso machten.

Dieser Wassergraben war beim damaligen Schlachthof zu Ende und lief unterirdisch unter dem Schlachthof weiter und lief am Strand aus. Hiernach wurde der Waadenzug südlich von Christoph Marckquarts Steg wieder mit dem Namen „Beek“ bezeichnet und südlich davon war der Waadenzug „Neu-Beek“. Südlich hiervon waren noch die Waadenzüge „Hut“ und „Mütze“. Nach Norden zu von Steg war der Waadenzug „Schaar“. Der Steg war gerade runter, wo heute die Südkante vom Hotel „Aqua-Nulle“ ist. Hier ist denn auch wohl die Verwechslung mit dem Waadenzug „De Au“ geschehen in der Geschichte.

Und auf der Nordseite unserer Innenförde, wo in alten Jahren ein mit Namen „Fuhlsbek“ gewesen ist, wurden 4 Waadenzüge mit „Fuhlsbek“ 1–4 bezeichnet. Sie waren vom alten Ohrthuk bis unterhalb der Ohrtkate, ungefähr wo heute die Mittelmole der Marinehäfen bis die halbe Hafenanlage nach Osten zu. Außerhalb der Waadenzüge „Fuhlsbek“ waren anschließend noch 3 Waadenzüge, die Apfelzug 1–3 bezeichnet waren.

Ich glaube, meine Ausführungen zu dieser Geschichte der Wasserläufe in Eckernförde passt sich gut ein in den Bericht.

Fr. Daniel

Die Waadenzüge „Schaar und Beek“, die beide zusammen liegen, gehörten schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu den festgesetzten Waadenzügen der damaligen Zeit, die von der Stadtverwaltungsbehörde bestätigt wurden. In diesen Jahren hatte der als „Beek“ bezeichnete Wasserlauf in der Nähe dieser beiden Waadenzüge einen Auslauf in die Förde gehabt.

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