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Entwicklung der Fischerei und ihrer Vereine

Eine Biografie mit viel Selbsterlebtem über die Entwicklung der Fischerei und ihrer Vereine in Eckernförde, dessen erster 1833 gegründet wurde.

Für die Urbevölkerung an den Küsten, wie auch bei uns, sind Fische und Muscheln neben Wild und Vögeln der Hauptnahrungsträger gewesen. Man kann sich vorstellen, dass in der Frühzeit die Menschen wie überall sich an einem vor Wind und Wetter geschützten Gewässer ihre Ansiedlung wohl erst als Pfahlbauten an den Küsten, wo vor allem ein fischreiches Gewässer die Gewähr für ihre Ernährung bot, anbauten, so wie bei uns eine weit ins Land einschneidende Förde bestand, wo am heutigen Noor unterhalb Carlshöhe die Muschelbänke der geschichtliche Nachlass einer wohl tausend Jahre alten menschlichen Siedlung sind, womöglich aus der Zeit, als das Noor noch der innerste Teil unserer Förde gewesen ist.

Nachdem sich das Noor gebildet hat nach vielen hunderten von Jahren, durch die sich bildende Abschnürung einer von Süden her langsam entstandenen Sandbank, die sich auch in vielen Jahrhunderten zu einer Nehrung entwickelt hatte, als sie, besiedlungsreif, von Menschen besiedelt wurde, womöglich erst mit Pfahlbauten an der Westseite der Nehrung, wo ihre Ernährung durch Fischfang und Jagd gesichert war, wie auch durch die Muscheln, die sich an ihren Pfahlbauten von selbst entwickelten.

Es ist eine Vermutung, denn eine geschichtliche Bestätigung über die damalige Zeit gibt es nicht. Wann und wer die ersten Siedler der sich immer mehr vergrößernden Nehrung waren, ist und bleibt wohl unbekannt. Wie so vieles über diesen Zeitraum, von der Entwicklung der Siedlung zu einem größeren Ort, dem man mit seinem Wachstum den Namen Eckelenforde, oder so ähnlich, gab, der sich bis zum 12. Jahrhundert scheinbar zu einer Ortschaft gemausert hatte. Die damaligen Bewohner hatten wohl erkannt, dass dieser Ort eine günstige Lebensbasis für ihr Dasein wäre. Im Jahr 1197 ist dieser Ort Eckelenforde erstmalig benannt, die urkundliche Bestätigung aber erst im 13. Jahrhundert geschehen. Eine Urkunde in lateinischer Sprache soll vom Rat des Ortes ausgestellt sein, die bezeugt das Eigentumsrecht von einem Bürger an seinem Schiff.

Nach dieser Urkunde muss man annehmen, dass von Eckelenforde aus schon ein Handel mit Schiffen über See betrieben wurde.

Da nirgends weitere schriftliche Dokumente bekannt sind, die über diese Zeit eine Auskunft geben über den Aufbau und die weitere Entwicklung des Ortes, vermutet man, dass sämtliche Urkunden und Schriften, wo wie auch die Urkunde über ein Stadtrecht für Eckernförde, vom König Swend Grafe (?) bei dem Rückzug, als Erich von Pommern 1466 die Stadt verbrannte mit Kirche und Rathaus, und somit alles Wissenswerte zu Asche wurde, Schriftstücke und Dokumente, die womöglich über die unwissende Zeit hätten Auskunft geben können.

Mit dem Wiederaufbau und der weiteren Entwicklung der Stadt ist jedenfalls die Anzahl der Bewohner stetig gewachsen. Sicher sind mit anderen Orten in der Umgebung, die sich schon viel früher entwickelt hatten, Verbindungen aufgenommen und Tausch oder Handel unternommen worden. So ist auch anzunehmen, dass die Leute, die den Fischfang betrieben, mit ihrem Gefangenen sich daran beteiligten und anfingen, ihre Fische für den Handel haltbar zu machen durch Salzen, Trocknen, vielleicht auch schon über Feuer und Rauch. Denn Fische sind zur damaligen Zeit keine Mangelware gewesen, zumal an einem für den Fischfang so günstigen Gewässer. Mit der Stärkung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt steigerte sich wohl auch der Absatz für jede Art der gefangenen Fische.

Doch gab es für die weitere Entwicklung der Stadt viele schwere Rückschläge, bedingt durch vielfaches Kriegsgeschehen und die große Pestepidemie, die nur etwa 30 Menschen überlebten. Doch nach diesem schrecklichen Geschehen blühte die Stadt langsam wieder auf und musste trotzdem noch viel über sich ergehen lassen. Durch die Zunahme der Bevölkerung vergrößerte sich entsprechend auch der Nahrungskonsum, woran auch die Fischer mit ihren Fängen beteiligt waren. Mit verbesserten Netzarten sowie der Ausweitung der Fischerei auf Fanggründe außerhalb von Noor und Hafengebiet, mit einem größeren Zugnetz, welches man als Waade bezeichnete, zu dem zwei Boote gehörten und ein paar Fischer sich zusammentaten, um mit dem Zugnetz arbeiten zu können. Es wurden den Waadenfischern von der Stadtverwaltung und dem königlichen Stadtvogt durch besondere Privilegien die bestimmten Fangplätze als Waadenzüge mit einem besonderen Namen benannt zugewiesen, so dass Streitigkeiten verhindert wurden. Verstöße gegen die zugeteilten Privilegien wurden mit Strafen geahndet.

Diese alten Bestimmungen wurden bis zum Ende der Waadenfischerei in den zwanziger Jahren als Grundlage für eine geregelte Fischereiverordnung beibehalten.

Mit dem Wachsen der Fischerei und der Zunahme der Waaden als Zugnetze wurden auch die dafür zuständigen und benötigten Waadenzüge längs der Küsten unserer Förde ausgeweitet. Da die Waadenzüge, die außerhalb der Innenförde 8-10 Meter tiefer waren, wurden die Waaden demnach vergrößert und die Flügel (Waadenarme) bis zu 115 Meter Länge, die Staufigkeit der Flügel bis zu 14 Meter erweitert, wie ebenso der Hamen hinter den Flügeln. Es wurden somit die Waaden der Wassertiefe wie auch den Strömungsverhältnissen angepasst. Die Bestimmungen wurden über die Zeit verbessert, um den Erfordernissen der sich vergrößernden Waadenfischerei in allen Dingen gerecht zu werden. So sind diese noch 1866 in einem festen Reglement vereint, mit der von der preußischen Regierung in Schleswig gesetzlich festgelegten Benutzung von 144 Waadenzügen, die mit Namen und Nummern bezeichnet waren und die sich auf beiden Seiten unserer Förde und vor der Stadtküste befanden, immer für die Zeit vom 1. September bis zum letzten April jedes Jahres.

Diese grundlegenden Bestimmungen wurden durchgeführt, bis die Waadenfischerei sich von selbst am Ende der zwanziger Jahre beendete, durch die sich rapide verschlechternden, in unserer Förde bestehenden Fangmöglichkeiten, dazu noch die unrentablen Preisverhältnisse. Die Waadenfischerei, die klein begann, um 1900 herum ihren Höhepunkt mit 72 Waaden im Betrieb erreichte, mit 50 Waaden im 1. Weltkrieg und den ersten Jahren danach bestehen blieb, fand nun ihr Ende. Es war für dieses jahrhundertealte Handwerk eine Tragödie, ein bitteres und trauriges Ende. Ein Grund dafür war das Ausbleiben der großen Fischschwärme in unserer Förde durch die Einführung neuer Fangmethoden und die Überfischung der Blankfische. Im zweiten Weltkrieg sind noch einmal drei Waaden in Betrieb gewesen, die sich auch rentierten, aber dann war plötzlich alles für immer beendet. Dasselbe Schicksal erlebte auch die Ringwaadenfischerei am Ende der zwanziger Jahre. Auch wenn 1950 drei Ringwaaden noch einmal eine kurze Periode lang gute Erfolge erzielten, ging sie eines Tages mit einem sehr großen Fang aller drei Ringwaaden zu Ende.

Mit der Goldbuttfischerei in der westlichen Ostsee ging es auch am Ende der Zwanziger und Anfang der Dreißiger dem Nullpunkt zu. Auf den vielen verschiedenen Fangplätzen war nirgends ein sich lohnender Fang zu machen. Das Merkwürdige dabei war, die Treibnetzfischerei nach dem festen (?) Herbsthering war auch plötzlich zu Ende vor dem Großen Belt.

Für die ganze Fischerei an der Ostküste von Schleswig-Holstein, wie auch für die dänischen Fischer, die ihre Fanggebiete in der westlichen Ostsee hatten, war dieser Zustand eine schwere Begebenheit. Von den Fischern an der Kieler Förde wanderten mehrere mit ihren Familien nach Sassnitz aus.

Ein Zwischenbericht

Als die Fischerei sich längst der Fördeküste weiter ausdehnte, soll es zwischen Fischern und den Adeligen, die ganze Strandgebiete der Küste als ihr Eigentum betrachteten, zu Streitigkeiten gekommen sein. Die Schlichtung dieser Meinungsverschiedenheiten kam im Jahre 1554 zustande. Danach wurde den Fischern vom Adel das Betreten der Uferzonen gestattet – unter der Bedingung, dass sie den „Mattfisch“ als Gegenleistung ablieferten an den Adeligen, der Eigentümer des Strandrechts war. Jährlich musste vor dem Rat der Stadt diese Verfügung neu beschworen werden. Fischer, die den Strand nicht benutzten oder befischten, brauchten die naturelle Abgabe nicht zu leisten.

Das Wort „Mattfisch“ bedeutete, dass jeder zwanzigste Fisch an Dorsch, Butt und Aal abgeliefert werden musste. Vor dem Krieg 1914–1918 hatten die Güter Windeby und Marienthal noch ihre Strandrechte auf einem Gebiet vom Bahnübergang hinterm Seegarten bis zum Sandkrug. Hier standen auch noch die Schilder mit der Bemerkung, dass auf dem Strandgebiet das Entnehmen von Sand und Kies ohne Genehmigung vom Amt Windeby bzw. Amt Marienthal verboten sei.

Unterhalb vom Gut Noer galten damals auch noch die Strandrechte. Wenn die Waadenfischer auf ihren Waadenzügen unterhalb Noer fischten oder mit anderem Geschirr dieses Gebiet befischten, ist vielfach der Fischer von Noer mit seinem Boot gekommen und verlangte von dem betroffenen Fischer seinen Tribut an Fischen für das prinzliche Gut. Bekam er keine Fische, wurde eine Anzeige beim Fischereiamt gemacht. Von dort wurde der Fischer mit einer Geldstrafe bedacht.

Nach dem Ersten Weltkrieg hat man nie wieder etwas vom „Mattfisch“ gehört – es ist wohl mit der Zeit erledigt gewesen.

Nach einem alten Bericht vom „Eschelsmarkt“ an der Schlei aus dem Jahr 1686 (aus der Landschaft Schwensen vom Lehrer Kock aus Norby), hatten die Fischer einen Fang von 713 ½ Wall (ein Wall sind 80 Stück) Heringen in der Schlei gefangen, die verkauft bzw. als Depufatabgegeben wurden, in einer Menge von 20–40 Wall, für einen Preis von 1 ½ bis 2 ½ Schilling. Die Bauern räucherten damals die Heringe nach alter Manier, wie es in den Stranddörfern üblich war.

Die Abnehmer der leicht gesalzenen, gerösteten und gedörrten Heringe waren größtenteils Händler aus Thüringen, Sachsen und noch weiter aus dem Süden, die im Volksmund zu der Zeit als „Kärrners“ oder „Karrners“ benannt waren. In jedem Frühjahr kamen diese Leute. Zwei bis drei Hengste gingen in einer Ziele (?) vor einer Karre, um Erzeugnisse ihrer Heimat zu verkaufen und dafür Produkte des Nordens zu erstehen – so vor allem die haltbargemachten Heringe, für billiges Geld. Doch die Fische verteuerten sich durch die lange Reise und die vielen Zölle, die unterwegs verlangt wurden. Eine Redensart der Karrner belehrte uns: Wenn der Hering daheim in Sachsen oder Thüringen nicht kostete als zwei Schilling, so kauften ihn die Frauen am Spinnrad, womit sie sich ihr mageres Brot verdienten.

(Der letzte Absatz wurde durchgestrichen) Hierzu eine Erläuterung über die „Karners“: Mit dem Namen „Karners“ wurden im Frühjahr bei uns sowie an der Schlei diejenigen Heringe benannt, die leicht gesalzen und so lange geräuchert wurden, bis sie dunkelbraun, fest und hart waren wie ein Stück Holz. Die so haltbar gemachten Heringe waren sehr schmackhaft – sonst hätten sie die wochenlangen Reisen bis zu ihrem Verzehr nie überstehen können.

Von einigen Räuchereien bei uns wurden die „Karners“ bis vor dem Krieg 1914, in Kappeln sogar noch danach, weiterhin als Dauerware hergestellt. Da der Name „Karners“ bereits im 17. Jahrhundert auftrat, kann man annehmen, dass die „Karnerheringe“ ihren Namen wegen der Leute erhielten, die mit ihren Fuhrwerken von weit her aus dem Süden kamen. Im Volksmund wurden diese Händler als „Karners“ bezeichnet. Sie kauften die Heringe ein, um sie in ihrer Heimat weiterzuverkaufen – weil sie als Dauerware lange haltbar waren.

Ich nehme an, dass damals alle Heringe so geräuchert wurden – andernfalls wären sie als genießbares Lebensmittel kaum über längere Zeit haltbar gewesen. Auch nach alten Berichten aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden im Seehandel von Eckernförde aus viele Salz- und Räucherheringe exportiert. Nach heutiger Art geräucherte Heringe hätten solche Reisen niemals überstanden.

Johannes von Goosen, ein alter Fischer und Räucherer, erzählte mir Anfang der Zwanzigerjahre vom Fischversand, wie er sich vor dem Bau der Eisenbahn abspielte. Die vielen Fische, die in Eckernförde angelandet wurden – ob grüne Heringe, Dorsche oder Plattfische sowie geräucherte Ware – wurden damals von Fuhrwerken aus Hamburg und anderen Städten abgeholt. Ebenso beförderten Eckernförder Fuhrleute Fische aller Arten – ob frisch oder geräuchert – in verschiedene Orte.

Als die Eisenbahn bis Kiel ging, wurde die Räucherware – vor allem Heringe und Sprotten – per Fuhrwerk nach Kiel gebracht und von dort mit der Bahn weitertransportiert. Seit dieser Zeit, sagte Goosen, sei die Nachfrage nach Räucherware sprunghaft angestiegen. Vor allem die geräucherten Sprotten wurden als Delikatesse entdeckt, und der Versand in der Saison nahm große Formen an. Da der gesamte Versand über Kiel lief, kamen die Sprotten als Markenware unter der Bezeichnung „Kieler Sprotten“ in den Handel.

Johannes von Goosen erzählte auch von den „Karnern“: In seiner Jugend habe er viel davon gehört, dass Leute mit ihren Fuhrwerken aus dem Süden kamen – sogar aus Kärnten in Österreich. Deshalb nannte man sie im Volksmund unabhängig von ihrer genauen Herkunft schlicht „Karners“ oder auch „Kärner“. So kam es, dass die als Dauerware hergestellten, stark geräucherten Heringe den Namen „Karners“ erhielten.

Nachdem J. v. Goosen die Fischerei aufgegeben und seine zwei Handwaaden verkauft hatte, wurde er Räuchermeister – zunächst noch in Eckernförde, später in Kappeln bei Fr. Föh. Dort räucherte er jedes Frühjahr, wenn die Schleiheringe reichlich gefangen wurden, noch mehrere Jahre lang Heringe als „Karners“. Diese wurden aber nicht mehr per Fuhrwerk abgeholt, sondern per Post als Nachnahmepakete oder als Eilgut mit der Eisenbahn weit in den Süden versandt.

Ich glaube, dass J. v. Goosen das richtige Wort über die „Karners“ bestätigt hat.

Seite 13 fehlt

… wo in einen dieser Hefte, diese Blätter zusammengelegt lagen, die sich als zweiter Vorsitzender im Beisein vom damaligen Geschäftsführer Albert Dudat beim Öffnen der Lade entdeckte, als sich die Seiten durchgelesen, hab ich mir gleich diese wichtigen Begebenheiten abgeschrieben, die ich zu meinen Aufzeichnungen über die Entwicklung der Fischerei von Alters her sehr nützlich zufügen konnte. Wir erzählte Lorne, dem ersten Vorsitzenden über diese Entdeckung, er meinte aber, es wären alte Karmeln (Kamellen ? ).

Diese Niederschrift ist nach Inhalt und Aussprache mit verschiedenen lateinischen Ausdrücken der damaligen Zeit, jedenfalls von Behörde, Fischer und Räucherer über bestehende Privilegien niedergeschrieben. Der Bürgermeister der Stadt ist zu der Zeit, bis ins 19. Jahrhundert hinein, der Amtspatron der Fischer gewesen. So sind sämtliche Begebenheiten von Versammlungen sowie sonstige schriftliche Anordnungen der Fischerei von dem Amtsschreiber, wie auch von einigen Bürgermeistern der Stadt persönlich in den Vereinsprotokollen des Eckernförder Fischervereins von 1833 niedergeschrieben wurden. Bis vor dem Krieg 1914-1918 gab es noch einen Amtspatron der Stadt für die Fischervereine. So viel ich weiß war der letzte Amtspatron der Stadtsekretär Mumm.

Bei meinen Abschreiben der Blätter sind einige Wörter ausgelassen. Da sie nicht lesbar waren, habe ich sie mit einem Fragezeichen bezeichnet. Mit einem Protokoll von 1773 fängt die Niederschrift wie folgt mit Seite 354 an: „mehr am Wall den Verkäufern zu bieten, zu geben, oder durch Geschenkt um Größe, versuchen und sonstens die Heringe zu kriegen oder an sich zu bringen.”

3 ) Behalten die gesamten Heringsräucherer wegen hierselbst gefangener Heringe und Breitlinge (Sprotten) die Freiheit, die sie vor diesem gehabt, womögliche solche noch behalten zu können u. zu verkaufen, jedoch mit der ausdrücklich beorderten Einschränkung und bei der in No. 2 Anterminier der Straße bei solcher Verkaufung, allemal wegen solche nach Hamburg und weitergeben, die vor allen gesetzliche Taxe zu beachten und genauestens zu befolgen.

4 ) In Ansehung der Warm-Heringe soll die ordentliche Verteilung und Konjunation beliebte Taxe in No. 1 angeführt stricktee beobachtet werden und zwar bei vier Mark, Kuramt Brücke vor jedes Maliger Concentration, auch allenfalls Verdopplung derselben.

5 ) Bleibt es wegen der im Wall fortgegebenen Auftrag, gelte als Einteils bei dem alten herkommen, dass solcher nämlich allzeit ferner bezahlt, sonst aber weiter nicht öffentlich oder heimlich gegeben werden soll und wie im Übrigen.

6 ) Die von Euren hochedlen Magistrat dieser Stadt in Hersetzung der zum Verkauf aller ankommenden Heringe und Breitlinge unterm 6. November 1743 ergangene Verfügung in ihren Voleur verbleibet und derselben von deren Transigentur auf einiger Art und Weise nicht entgegen gehandelt werden darf, hingegen war die hier immer beliebet und überhaupt, oder einer anderen Vertracht ? um und zu aller Zeit, von deren Tranjegentibus ? und deren Erben oder derjenigen welcher künftig die Heringsräucherei anzufangen gedenken und beginnen, auf das Pünktlichste beobachtet und nachgebildet vom Letzteren deren bef ? dieses allemal von deren Anfangen ihrer Räucherei mit unterschrieben werden soll, so hoffen und bitten dieselben Euren hochedlen Sadt-Obrigkeit hierdurch gehorsamst anderen gültigen Approbation dieses Vergleichs unter anderen, dahin mitzuteilen, dass der solcher sowohl der Commune als deren Heringsräucherer augenscheinlich zum Nutzen und Vorteil gerechnet, den Inhalt derselben strikte befolgt, die etwa verwirkende Brücke, von deren königlichen Stadtvogt zur Berechnung losigiert ? und denjenigen, welcher dieser Verfügung sich mit zu unterwerfen nicht sofort entschließen sollte, die Räuchereien der Hering un Breitling gelagert und ihrer damit einzigen Handel zu treiben, ferner nicht erstattet und zugestanden werden soll.

Wir Betroffenen haben diesen Vergleich bei Verpfändung unserer Güter, und die ferner sich einfindene Herings-Räucherei gleichfalls bei selbiger unterschrieben. Jetzo ist solcher Geschehen, Eckernförde den 26ten Oktober 1766

  • Frank Krantz
  • Daniel Hinrichsen
  • Elisabeth Meregeren
  • Freidrich Hinkelmann
  • Catarina Margeretha Petersen (mit geführter Hand)
  • Frantz Hinrich Daniel
  • Nic. A. B. Schlotmann
  • Thomas Jürgen Möller
  • Friederich Detlef Julius Kock

Seite 356 Copia No 8 1780

Wenn die hiesigen Bürger und Heringsräucherer Jürgen Friedrich Kock und Friedrich Detlef Julius Kock sich mittels einer wieder die Bürger und Fischer Michael Scheller und Lorenz Thomesen und Consorten unterm 26. Oktober vorigen Jahres eingegangene Vorstellung darüber beschwert, dass die Beklagten in ihren Revieren ihre Garns / Netze einsetzten und sie mithin in ihren Besitzen stölperten ?, letztere die Fischer aber ihnen die augenblicklichen Besitze der benannten Reviere und besonders des Zuges um Steenacker streitig machten, über diese Sache „abs-gue omistapsitte-judia” ? zu unterstützen erachtet, und die strittigen Fangplätze nicht nur auseinanderzureißen, sondern auch fürs künftige, einen festen regulativ ausfindig zu machen, wonach beide Kläger und Beklagte sich zu richten.

Als hat derselbigen von dieser Streitsache nicht nur ein sondern auch bezuges eines zu machenden Regulativs eine hinlängliche Kenntnis zu erhalten, zu vorliegende Male nicht nur die Heringsräucherer, sondern auch die Fischer mündlich vernommen und allendlich noch vielen langen gewordenen Bemühungen noch strenger Anordnungen möglichst sowohl der ersteren als letzteren sich zur Vermeidung ? nachdrücklicher Entscheidung genau zu erhalten, antworten sie diesem zu folgen wollen.

Die Waadenfischer, die ihre beikommende Neuen Züge ?, Steenacker mit einbegriffen als namentlich:

  1. By de Kuhle
  2. De Keteltog
  3. Luchs-Kuhle
  4. Deeptog
  5. Schaar
  6. Bektog
  7. Fuhlbek
  8. Kronsort
  9. Steenacker

Hierzu eine Bemerkung: Weshalb „Steenacker” zuletzt kommt, ist etwas merkwürdig, denn der Steenacker ist zwischen Keteltog und Luchs-Kuhle, der Zug „Fuhlbek” war auf der Nordseite zur Ostseite. Der Zug Kronsort auf der Südseite unterhalb von Aschau. Fr. Daniel.

So wie bisher im Besitze derselben gewesen und solche bisher bezogen haben, nach wie vor uneingeschränkt behalten, es sollen die Fischer ihm mit ihrem Fischernetzen im geringsten nicht bruderlich sein.

(weiteres fehlt von dieser ganzen Niederschrift. Fr. Daniel

Meine Abschrift der Blätter erfolgte im Beisein von unseren Geschäftsführer Albert Dudat. Wir zeigten es Lorne, dem 1. Vorsitzenden. Seine Meinung war, es sind alte Kamellen.

Eine kleine Bemerkung hierzu, wo sich die benannten Waadenzüge befanden, die ihren Namen und Standort so lange behielten, bis die gesamte Handwaadenfischerei bei uns in Eckernförde am Ende der Zwanziger- und Anfang der Dreißigerjahre zum Erliegen kam.

Den Waadenzug „By de Kuhle“ gab es bis 1914 (wurde aufgegeben wegen Behinderung der Hafeneinfahrt). Der Zug reichte von der Brückenbake, wo jetzt die Mole anfängt, bis zum alten Steinwellenbrecher. Eingesetzt wurde die Waade beim Bierkrug-Logenhaus, ehemals Krulls-Hotel. Bei der Mole handelt es sich um die alte Mole, die 1736 gebaut wurde. „De Keteltog“ war unterhalb von Timms Holzlager, südlich der heute noch stehenden Ulme, bis dorthin, wo die Wirtschaft „Aurora“ ist. Der nachfolgende Fangplatz „Steenacker“ erstreckte sich bis zu dem Bereich, wo heute Hofacker und Langefeld Anlieger sind. Der Waadenzug „Luchs-Kuhle“ reichte anschließend bis zum Aufgangsplatz, der zum Ruderclub führt. Das war nördlich der Seebadeanstalt des Fischers Lorenz Neumann. Der Waadenzug „Luchs-Kuhle“ konnte auch südlich davon ausgesetzt werden. Dazu kam „der Deeptog“ unterhalb der Mitte des Exers. Dieser Waadenzug wurde schon früh aufgegeben, um mehr Platz für die nachfolgenden Waadenzüge zu schaffen. Dann folgte der Waadenzug „Schaar“ unterhalb der Stelle, wo heute die Gastwirtschaft Aqua-Nulle steht – etwas nördlich vom damaligen Anlegesteg des Christoph Marquart. Danach kam der „Bektog“ unterhalb des Soldatenfriedhofs. Der „Bektog“ wurde nur noch als „Bek“ bezeichnet. Anschließend folgten die später hinzugekommenen Waadenzüge wie „Neubek“, „Hut“ und „Mütze“. Der alte „Bektog“ ist seit Alters her wohl nach dem Bach benannt, der dort seinen Auslauf hatte – nördlich des alten Schlachthofs.

Alle weiteren Waadenzüge, die bei der Ausweitung der Waadenfischerei beansprucht wurden und entstanden sind – mit 73 Waadenzügen auf der Nordseite, 64 auf der Südseite unserer Förde und 7 Zügen auf der Stadtseite – werden noch besonders benannt.

Die Abhandlungen aus alten Niederschriften, die aus der Zeit 20 bis 50 Jahre vor der Gründung des Eckernförder Fischereivereins im Jahre 1833 stammen, vermitteln die Erkenntnis, dass man schon damals feste Richtlinien in den gegebenen Privilegien gesetzt hatte – deren Missachtung und Nichtbefolgung bestraft wurde. So zum Beispiel im Klagefall um den Fangplatz „Steenacker“. Über diesen Fangplatz hat es auch noch viele Jahre Streitigkeiten zwischen Waaden gegeben.

[Hand im Bild] Nachdem die Anzahl der privilegierten Räucherer auf 9 Betriebe angestiegen ist, muss man annehmen, dass sich auch die der Fischer erhöhte. Da es sich bei der einen Partei in der Streitfrage um die Fischer Scheller und Thomsen und Konsorten handelte und bei der anderen um den Heringsräucherer Friedrich Kock, und es im Streitfall darum ging, dass die genannten Fischer im Revier des Räucherers mit Garn (Netzen) gefischt hatten, kann festgestellt werden, dass auch die Räucherer ein Privileg zum Fischfang hatten.

Auch kann man zu Anfang des Berichts entnehmen, dass es zu der Zeit auch schon schwarze Schafe gab, die sich nicht an die Bestimmungen des Privilegiums hielten – einmal, indem sie sich nicht an die Preistaxe hielten, und zweitens, indem sie Schwarzhandel mit Fischen aller Art betrieben, die mit Fuhrwerk nach Hamburg und weiter befördert wurden. Im Jahr 1831 haben mehrere Waad- und Kleinfischer beim Magistrat der Stadt einen Antrag gestellt auf Zulassung für die Gründung eines Vereins – mit dem Anliegen vor allem, dass dadurch eine bessere Regelung der Fangplätze erreicht werden sollte. Im Jahr 1833 wurde dann der Verein gegründet, von 37 Mitgliedern der Waad- und Kleinfischer. Es ist merkwürdig, dass es von vor dieser Zeit keinen einzigen Bericht gibt, ob es vor diesem Antrag schon einen Zusammenschluss der Fischer in einer Fischerzunft gegeben hatte, wie es in Neustadt und im Lübecker Bereich der Fall war. Hat es vielleicht daran gelegen, dass Eckernförde zu der Zeit unter dänischer Verwaltung stand, wo die Fischer wie Räucherer ihren Zusammenhalt durch ihre Privilegien hatten und es  Um diese Zeit sind neun Handwaaden in Betrieb gewesen. Man muss annehmen, dass die Waaden von kleinem Format gewesen sind, wie wohl auch die Boote dazu, da die Fischerei zu der Zeit doch wohl meistens dem Noor zugewandt war und erst später ihre Waaden außerhalb des Hafens auf den erwähnten Waadenzügen ausgeübt hat.

Die großen Waaden, über die ich schon berichtet habe, die vor und nach der letzten Jahrhundertwende gängig waren, sind wohl erst aufgekommen, als die Anzahl der Waaden immer mehr anstieg und deshalb die Küsten der Förde auf der Nord- und Südseite voll in Anspruch genommen wurden und es nötig wurde, hier die entsprechenden Waadenzüge festzulegen. Da diese Waadenzüge außerhalb der Innenförde eine Wassertiefe von 8–10 Metern mehr hatten, mussten die Waaden vergrößert werden, wie auch die Waadboote, die mit Segelage ausgerüstet wurden. Ebenso wie die Waaden und die Boote wurden auch die Besatzungen vergrößert – von 4 auf 6–8 Mann. Mit 12 Waaden in Betrieb war die Höchstgrenze, die man zulassen konnte, wegen Mangel an Waadenzügen 1842 erreicht, die sich auf die vom Vorstrand oder Westwall sowie Syrd Sigrd? benannt (Stadtküste) Fuhlbek am Ohrt und Kronsort unter Aschau beschränkten. 1850 waren es 16 Waaden. 1856 sind 54 Fischer im Verein gewesen; zu der Zeit gründete man eine Kranken- und Witwenkasse, die dem Verein angeschlossen wurde.

An die 70 Fischer beschlossen 1860, die 30 Artikel umfassende Satzung anzuerkennen. 1866 stimmten 65 Fischer für die Änderung des Paragraphen 11. 1880 erklärten 171 Fischer mit ihrer Unterschrift, dass sie zum Verein gehörten. Je größer der Verein, desto mehr Schwierigkeiten mit den einzelnen Mitgliedern stellten sich ein. Es hatte wieder Streitigkeiten gegeben, denn 1884 entzweite sich der Verein – in einen Waadenverein mit 98 und den Kleinfischerei-Verein mit 159 Mitgliedern. Einige Fischer waren in beiden Vereinen. Der Kleinfischerei-Verein ist rechtlich der erste Eckernförder Fischerverein gewesen, eben weil er der älteste ist und die meisten Mitglieder aufweisen konnte. 1895 sind es über 220 Mitglieder gewesen. (Jahre und Zahlen mit den einzelnen Aufführungen sind aus den alten Vereinsprotokollen)

Fr. Daniel.

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In der Saison 1898 sind 59 Waaden in Betrieb gewesen. Damit ist bestätigt, dass alle Waadenzüge an beiden Küsten in Anspruch genommen wurden, die durch die Regierung in Schleswig gesetzlich bestätigt sind, namentlich nach den Küstenstreifen benannt mit Nummern nach den einzelnen Anschnitten versehen. Bis in die 20er Jahre wurde jedes Jahr vom Verein ein Waadenzugzettel an jeden Waadenbesitzer ausgegeben, der für die Saison des Jahres gültig war.

Nach einer Statistik vom Oberfischmeisteramt gab es in Eckernförde 1894 250 Berufsfischer und über 100 Gelegenheitsfischer. Letztere hauptsächlich in den Wintermonaten, wenn Maurer und Zimmerleute und sonstige ihrem Beruf nicht nachgehen konnten.

Um die Jahrhundertwende war die Zeit mit der höchsten Anzahl von 72 Waaden. Dazu gehörten 144 Boote mit 3, bzw. auch vier Männern als Besatzung aufs Boot, um überhaupt die Waadenfischerei durchzuführen. Wenn in der Saison alle Waaden in Betrieb waren, so waren an die 500 Mann bei der Waadenfischerei beschäftigt. Hierzu kamen noch diejenigen Fischer, die mit ihren Booten oder Quasen die Fischerei mit ihren Stellnetzen betrieben nach Sprotten, Heringen und Butt, wobei unter 3 Mann als Besatzung im Winter kein Fischen möglich war.

In einer guten Fangsaison waren oftmals auch mehrere Waadenfischer von der Kieler Förde bei uns in Eckernförde tätig, wie auch einige aus Sonderburg.

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Die große Zunahme der Fischereibetriebe, ob Waaden oder die Stellnetzfischerei, ist wohl darauf zurückzuführen, dass von 1862 an die mechanisch hergestellten Netze aus Schottland eingeführt wurden. Ab 1873 wurden auch in Deutschland die Netze aller Art mechanisch hergestellt, wo vorher der Fischer selbst seine Netze knoten oder Leute bezahlen musste, die mit dem Knoten von Netzen umkonnten.

Es folg ein Zwischenbericht

Ich erinnere mich an die Geschwister Lorenzen, ein Bruder mit zwei Schwestern, alle drei waren kleingewachsene Personen, sie wohnten in einem länglichen Haus, welches dort stand, wo heute das Gebäude von Johannes Mans als Eigentümer steht. Vom Hafengang an bis zum Hafen gehörte die Straßenstrecke zur Schiffbrücke und wurde erst später dem Jungfernstieg zugeteilt. Die Geschwister Lorenzen haben für die Fischerei viele Netze wie auch ganze Netzbahnen geknotet, vor allem Buttnetze, die aus der maschinellen Produktion ohne eine verstärkte Sohlmasche kamen. Diese wurde damals von den Lorenzens mit der Hand als Umknotenmasche oben wie unten an jedes Stück Buttnetz von 70 Meter Länge angeknotet. Ein paar Mal bin ich mit meinem Vater dort gewesen, wenn er einige Stücke Buttnetze zum Umknoten hinbrachte, so lagen eine ganze Anzahl Buttnetze dort, die alle bearbeitet werden mussten. Alle Netze waren mit einem Namenszettel der zugehörigen Fischer bezeichnet. So haben die Lorenzens eine große Menge von Sohlmaschen für die Handwaaden geknotet, die für Unter- und Oberdellentücher bestimmt waren (Tücher = lange Netzbahnen). Als es mit dem Netzknoten beendet war, durch die Fertigstellung aller Netze von den Netzfabriken, haben die drei Lorenzens nachdem Fischkisten für die Räuchereien genagelt. Auch das war eine Besonderheit aus unserem Alt-Eckernförde, welches im weitesten Sinne auch zur Fischerei gehörte, aber leider auch in Vergessenheit gekommen ist.

Die Anzahl der Quasen für die Goldbuttfischerei sind ab 1860 ständig gestiegen - eine Bestätigung für die Bedeutung dieser Fischerei in Eckernförde. Die Quasen (auf Platt „Quatschen” benannt) waren spezial gebaute Fischerboote mit einer Bünn im Mittelteil der Boote, nach vorne und achtern durch Wasserdichte Schotten abgedichtet. Zwischen den Hauptschotten ist Bünn je nach ihrer Größe noch durch ein oder zwei weitere Schotts unterteilt worden. Über den Schotten liegt ein 2-2.5 Zoll starkes Bünndeck (als Dammdeck benannt). Die Bünn ist aus 1.5-2 zölligen Fichten oder Kiefernholz wasserdicht aufgebaut. Im Bünnbereich sind die Bootsplanken mit ¾- einzölligen Löchern versehen. Dadurch ist die Bünn direkt mit dem Seewasser verbunden. Die Bünn hatte den Zweck, den gefangenen Goldbutt, Struvbutt, Steinbutt, Dorsche usw. lebend zu halten, damit für den Fischhandel lebende Ware geliefert werden konnte. In den Küstenhäfen hatten viele Fischhändler schwimmende große Fischkisten (auch als Hüttefässer benannt), in denen sie ihre gekauften Fische lebend hielten um ihre Kunden mit frischer, lebendiger Ware bedienen zu können. Denn tote Plattfische wie auch Dorsche in den täglichen Fischhandel zu bringen war nicht mal in den Sommermonaten am Fischmarkt in Kiel möglich, als die Fischhalle bei den Seegartenbrücken war. Diejenigen Fischer aus Eckernförde, die in den 20er Jahren den Kieler Markt mit lebender Ware belieferten, wissen, wie sensibel der Kieler Fischmarkt gewesen ist.

Die meisten großen Goldbutt, die in Eckernförde bis zum ersten Weltkrieg im Sommer wie im Winter angelandet wurden, kauften die Räuchereien. Für einige Räuchereien war die Goldbutträucherei ihr Hauptgeschäft, da die Waadenfischerei nach Hering und Sprotten vom 1. Mai bis zum 1. September verboten war. Der Hering durfte in dieser Periode nur mit Stell- und Treibnetzen gefangen werden. Im Zeitraum von 1890 bis 1884 sind in Eckernförde die Fänge und Anlandungen von Goldbutt die größten gewesen, die nie zuvor und erst recht nicht nachher erzielt wurden. Zur Zeit der großen Goldbuttfänge waren bis zu 50 Segelquasen an der Buttnetz-Fischerei beteiligt, aber mehrere Buttwaaden sind mit großen Fängen auch beteiligt gewesen. Vor der Jahrhundertwende hat man mit einer Motorquase wie mit einer Dampfquase nach Goldbutt mit der Buttwaade gefischt. Die Buttwaaden wurden von den Quasen mit einer Jolle ausgesetzt. Die Motorquase gehörte Margenberg, die Dampfquase Friedrich Ohlsen. An Bord waren Johannes Föh und Detlef Ewald. Der Fischer Johannes Föh hat mir über die Buttwaadenfischerei erzählt.

Nach 1895 haben die Goldbuttanlandungen in Eckernförde sehr abgenommen. Es kam daher, dass ein Großteil der Quasen ihr Fänge an den aufsteigenden Kieler Fischmarkt brachten, wo sie bedeutend bessere Preise erzielten als bei den großen Anlandungen in Eckernförde. Der aufsteigende Markt in Kiel kam einmal durch die Kanal-Öffnung, dann auch durch die rapide Vergrößerung der Werften, wo sich die Arbeitskräfte verdoppelten, durch die vielen Bauten von Kriegsschiffen für die Marine.

Die Segelquasen der damaligen Zeit waren von 7 bis 10 Meter Länge. Die Breite von 2.5-3 Meter. Alle Quasen waren als Schwertboote gebaut. Es waren durchweg gute und schnelle Segler, aber oftmals mussten die 24 Fuß langen Riemen bei Flauten und Stille mit in Anspruch genommen werden. Die Besegelung bestand aus Großsegel mit Vierkannt-Toppsegel, einen Besan mit Toppsegel, Fock und zwei Klüver, ein großer und ein kleiner, wovon nur einer, je nach Wetter, gefahren wurde. Die Segelfläche der einzelnen Quasen war unterschiedlich. Eine hatte mehr, eine weniger, so wie es die Quasen eben vertragen konnten. Die kleineren Quasen hatten nur einen Mast. Alle Quasen waren mit einer Bünn ausgerüstet, um ihren Fang lebend zu halten.

Im letzten Jahrzehnt vor der Jahrtausendwende hat sich die Fischerei in Eckernförde in allen Bereichen gewaltig gesteigert. Dementsprechend stieg auch die Anzahl der Fischräuchereien bis zu 30 Stück an. Wie beide Branchen sich im Wirtschaftlichen ergänzten, zeigt eine für das Jahr 1897 statistische Angabe. Von Eckernförde sind mit der Bahn als Frachtgut 1.965.900 Pfund Räucherfische im Werte von 1.230.638 Reichsmark versandt worden und mit der Post als Postgut 280.000 Postpakete von 1.035.000 Pfund im Werte von rund 500.000 Reichsmark, zumeist als Nachnahmegut. Hiermit stellt sich die Bedeutung für die Fischerei wie Räucherei in Eckernförde in der damaligen Zeit klar heraus. (Diese Statistik war in einem Bericht einer Zeitung, die ich mir abgeschrieben habe, sie lag zwischen den alten Papieren in der Bundeslade).

In einigen älteren Heimatbüchern ist ein vollständiger Bericht über die Geschichte der Hinkelmanns aufgeführt, in der Hauptsache über den Lebensweg von Andreas Hinkelmann, als Fischer, Fischmeister und als Oberfischmeister, der seinen alten Berufsstand nie vergaß. Von Gertrud Hinkelmann Eckernförde, ein Beitrag zur Geschichte der Fischerei.

An dieser Stelle bringe ich einige Begebenheiten zur Kenntnis, die in Zusammenhang mit der Eckernförder Fischerei stehen.

Vor allen Dingen über das Positive, welches durch den Fischmeister Anderas Hinkelmann kam, der sich bemühte, die Fischerei zu unterstützen und zu fördern: durch die Erkundung neuer Fangplätze wie durch Versuche mit neuen Fangmethoden, wie z. B. die Stellnetzfischerei nach Sprotten (Breitlinge), die nach norwegischer Art und Weise in Eckernförde ausprobiert wurden. Nach mehreren Versuchen, die zuerst negativ ausfielen, aber dann doch zum Erfolg kamen, wurde diese auch eingeführt.

Am 24. November 1890 wurden von Eckernförder Fischern die ersten 100 dieser Sprottnetze bei einer mechanischen Netzfabrik bestellt. Im nachfolgenden Winter passierte es, dass die Fischerei wegen Eises eingestellt werden musste. Als das Eis fest genug war, konnten die die Sprottnetze bei der Eisfischerei mit eingesetzt werden. Sie bewährten sich mit gutem Erfolg. Jene Fischer die diese zuerst gekauft hatten, verdienten damit sehr gut.

Die Anzahl der Sprottnetze (Breedelgarn) stieg in kurzer Zeit rapide an. So soll die Zahl der Netze auf 1200 Stück gewachsen sein und den Fischern, die damit fischten, gute Verdienste gebracht haben Dies alles war dem ernsthaften Willen des Fischmeisters zu verdanken. Hinkelmann sorgte auch dafür, dass die erzielten Kenntnisse dieser Fischerei weiter verbreitet wurde. Der Fischmeister hatte sich mehrfach mit Versuchen zur Auffindung neuer Fangplätze für die Netzfischerei nach Heringen eingesetzt und solche auch gefunden. Die Fischer sollen aber wenig Verständnis für seine Bemühungen gehabt haben. Wenn man die Wetter-Ecke um Fehmarn kennt, kann man verstehen, dass die Fischer wenig Verständnis dafür hatten, dorthin mit ihren Segelbooten zu fahren. Wie sollten sie ihre Fänge zum Markt bringen, wie sollten die gefangenen Heringe nach Eckernförde kommen zu der Zeit 1882 und 1887, als der Fischmeister auf die Fangplätze unterhalb Kathrinenhof auf Fehmarn hingewiesen hatte?

Der Fischmeister A. Hinkelmann hatte auf diesem Fangplatz im September 1907 dort nochmals einen Versuch gemacht mit ungewöhnlichen Heringsnetzen, hatte 2 Nächte dort sehr gute Fänge von besonders großen Fettheringen. Nach diesem Ergebnis hatte er es eilig, die Fischer in Eckernförde telefonisch zu benachrichtigen. Diesmal hatte der Oberfischmeister mit seinem Anruf Erfolg. Zwei Tage später trafen die Eckernförder Motorquasen in Burgstaaken auf Fehmarn ein. Der Eckernförder Fischkaufmann Heinrich Wiedemann richtete mit einem Dampfer der Weissen Linie aus Kiel eine feste Verbindung zwischen Eckernförde und Burgstaaken ein, damit die Heringsfänge möglichst schnell und frisch zum Markt kamen, ohne dass die Boote Fehmarn verließen. Die Annahme und Verfrachtung der Heringe hatte der Lotse Fritz Schwemm aus Burgstaaken übernommen. Mehrere Wochen lang wurden täglich sehr ertragsreiche Fänge angelandet, bis zu 180 Kisten mit 2 Wall Heringen drin, die nach Eckernförde befördert wurden. Die großen Heringe wogen 20 Pfund das Wall (Wall = 80 Stk). So war dieser Versuch vom Oberfischmeister Hinkelmann mit einem guten Erfolg beschieden. Die Fischerei ist dort Jahr für Jahr, schon von August an bis zum September, mit unterschiedlichen Fängen von Eckernförder wie auch von Laboer Fischern betrieben worden.

1919 sind wir mit 2 Booten aus Eckernförde mit unseren Heringsnetzen vor Burgstaaken auf Fehmarn gewesen. Leider kamen wir 14 Tage zu spät, die Laboer Fischer hatten in den 14 Tagen sehr gute Fänge angelandet. Als wir kamen, waren es noch 2 Tage, dann setzte ein stürmischer Südost ein und die Heringsfischerei war vorbei.

Andreas Hinkelmann hat als Oberfischmeister sich auch für die Heringsfischerei im Kaiser-Wilhelm-Kanal eingesetzt, die zu Erfolg führte für die Fischer, die sich dort eine Strecke vom Kanal gepachtet hatten. Ein Rückschlag gab es 1906, als die Kanalheringe mit einmal ungenießbar waren. Sie schmeckten alle nach Karbol! Eine Fabrik hatte ihre Abwässer in den Kanal geleitet - so wurde das Kanalwasser total verpestet. Auf Hinkelmanns Rat wurde der Kanal sofort mit Ostseewasser durchgespült - trotzdem behielten die Fische noch lange den widerlichen Geschmack. Der Schaden für die Pächter ist nicht gering gewesen. Zu den Pächtern gehörten auch einige Eckernförder.

Ich glaube, die aufkommende Fischerei mit dem Schleppnetz ist für den Oberfischmeister wohl das größte Sorgenkind gewesen. Er warnte seine Fischers immer wieder mit dem Ausspruch: „Wenn wi uns Kinners dothaut, wo schüllt de Nakomm herkam?”

Aber für die Eckernförder Schleppnetzfischer brauchte er keine Angst zu haben, da sie sich doch wohl an diesen Spruch damals hielten, indem sie bei der Schleppnetzfischerei nach Goldbutt die mitgefangenen untermaßigen Butt so sorgfältig und schnell wie möglich wieder ihrem Element übergaben.

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Wenn die Buttnetzfischerei in der Zeit von Fliederblüte nachließ und die Goldbutt vom harten Grund zu den weichen Mittgründen wanderte, so fingen die Buttnetzfischer, die auch die Schleppnetzfischerei betrieben, mit diesem Geschirr an zu fischen. Sie sagten dann „wi wüllt erstmol mit de Tuck anfangen” (Tuck = Tuckzeese war ein Vierkannt-Netz). Da auch die verbliebenden Buttnetzfischer ihre Stellnetze auch auf den weichen Untergrund aussetzten, wurden erstmals beide Fischerei-Arten auf ein und demselben Fangplatz ausgeübt. Die Buttnetzfischerei hatte gegen die Schleppnetzfischerei auf allen Fanggründen immer das Vorrecht. Die Schleppnetzfischer mussten sich wohl in acht nehmen, damit sie die Stellnetze der Buttgarn nicht zu nahe kamen, da sonst die Gefahr vom Verschleppen der Stellnetze bestand. Denn alle Fischers aus Eckernförde, die mit dem Tuckgeschirr fischten, waren auch Buttnetzfischer. Ein jeder wusste, was es bedeutet, auf solche Art und Weise Netze zu verlieren.

Es ist aber vorgekommen, dass auf einzelnen Fanggründe durch Schleppnetzfischerei einige Buttnetze verschleppt wurden. Es kommen hierfür meistens nur Schleppnetzfischer in Frage, die nie eigene Buttstellnetze in Besitz, geschweige denn damit gefischt hatten. Es geschah dies Mallheur vielfach bei Nebel oder diesigem Wetter, wenn die Weedten /Netzzeichen der Buttnetze nicht zu sehen waren und auch nicht erkennbar ware, in welcher Richtung die Netze auslagen.

Einzelne Fischers, denen so etwas passierte, nahmen beim Ausholen ihres Geschirrs an den Scheerbrettern hängende Buttnetze vorsichtig an Bord und suchten sich auf ihren Fischkurs einen Weedt von den Buttnetzen auf und befestigten die geborgene Netze daran. Es gab aber auch Leute, denen so was passierte und die rücksichtslos die mitgeschleppten Netze irgendwo in einen Rutsch über Bord warfen. Der Beweis war, wenn nach Wochen ein Schleppnetzfischer weit ab vom Fangplatz der Netzfischer die verschleppten Netze als ein Knäul in seiner Zeese mithatte und es die Netze waren, die vor mehreren Wochen verschleppt worden waren, erkenntlich an den eingebrannten oder geschnitzten Namen, den jeder Fischer persönlich auf alle seine Netze machte.

Die Aufgabe eines Fischmeisters ist die Überwachung der Fischerei, er sorgt dafür, dass die Fischerei-Gesetze, wie ebenso die Mindestmaße usw. eingehalten werden.

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Der Oberfischmeister Hinkelmann zeigte viel Verständnis für die Fischers, die er mit Rat und Tat unterstützte, da er die Sorgen und Nöte von Grund auf kannte und sie auch als Fischer selber miterlebt hatte.

Der Oberfischmeister Hinkelmann aus Eckernförde ist der einzige für die Schleswig-Holsteinische Ostseeküste gewesen, dessen Vorfahren Fischer und Räucherer waren. Er selbst und sein Bruder Heinrich, der auch Fischereiaufseher wurde, hatten beide den Beruf als Fischer ausgeübt. Alle nach Hinkelmann kommenden Oberfischmeister waren Akademiker, die wenig, aber meistens keine praktischen Kenntnisse über die Fischerei hatten. Sie mussten sich voll auf ihre Fischmeister verlassen, über praktische Ausführungen und Geschehnisse in der Fischerei unterrichtet zu werden.

In den Bericht von Gertrud Hinkelmann „Ein Beitrag zu Geschichte der Fischerei” habe ich einzelne Teile, die die Fischerei in der damaligen Zeit betreffen, mit eingefügt in meine Ausführungen und mit einigen Erläuterungen vervollständigt, die von Großvater wie Vater von den Taten des Oberfischmeisters A. Hinkelmann vielfach erzählten, wie er sich für die gesamte Fischerei eingesetzt hatte.

Hierbei ist mir aufgefallen, dass Frau Hinkelmann einige Zeitfehler in ihrem Bericht über die Ringwaaden-Fischerei unterlaufen sind. Es steht in ihrem Bericht:

„Einmal hatte z. B. ein Fischer, durch die Umstände gezwungen, mit der Waade an einer Stelle gefischt, wo kein Waadenzug war und zwar am nordwestlichen Teil vom Mittelgrund, und dabei einen riesigen Fang erzielt. Es war der Fischer Friedrich Haß gewesen, der ihm 16000 Reichsmark einbrachte. Seine Berufsgenossen hatten ihn angezeigt beim Oberfischmeister, der ihn aber nur mit einer Geldstrafe von 10 Reichsmark bestrafte.”

Sie schrieb weiter in ihrem Bericht:

„So milde ging er in solchen Fällen vor, bei denen es sich um ein bloßes Vergehen gegen das Gesetz handelte, ohne dass Schaden angerichtet wurde. Unerbittlich war er aber dahingegen gegen Fangweisen, die den Fischbestand schädigten. So verbot er die Ringwaade gleich nach ihrem Aufkommen und schloss alle derartigen Geräte im Eckernförder Hafen an.”

In dieser Sache möchte ich, Friedrich Daniel, eine Erklärung abgeben, da ich selber Teilhaber von einer Ringwaade war. Dies war eine von den ersten 2 Ringwaaden, die im Herbst 1920 hergestellt wurden.

Der Oberfischmeister A. Hinkelmann ist 1916 in Pension gegangen. 1917 wurde von Schweden für die Schleswig Holsteinische Fischhandels-Gesellschaft eine Ringwaade in Eckernförde eingeführt. So viel mir bekannt ist, war der Nachfolger von Hinkelmann Friedrich Fischer. Unter seiner Obhut kam die Ringwaade nach Eckernförde, die dann im Frühjahr 1920 von Johannes Willwarten aus Schlutrup aufgekauft wurde, und damit vor Travemünde täglich große Fänge an Hering erzielte. Über diese Begebenheit habe ich einen größeren Bericht geschrieben. In Gertrud Hinkelmanns Bericht wird erwähnt, dass der Oberfischmeister Hinkelmann die Ringwaaden verboten, ja, angeschlossen habe im Eckernförder Hafen. Das ist falsch. Durch die Fangergebnisse der Ringwaade vor Travemünde entstand ein Boom längs der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste. Die neu angeschafften und fertiggestellten Ringwaaden vor Wackerballig, Arnis, Kappeln, Maasholm, Eckernförde, Strande-Schilksee, Laboe, Mötenort, Heikendorf, Ellerbek-Wellingdorf und Kiel kamen alle erst im Frühjahr 1921 in Dienst, also kann der Oberfischmeister Hinkelmann weder Ringwaaden in Eckernförde verboten noch angeschlossen haben. Ich möchte hierzu noch erwähnen, dass die Ringwaade für Brut und Jungfische das schonendste Fischerei-Gerät gewesen ist.

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Um die Jahrhundertwende wurde mehrere Jahre im August die Fischerboot-Regatta abgehalten. In einer Klasse die Waadboote mit ihren beiden Spritsegeln auf, dann die kleinen um 7 Meter langen Quasen mit nur einem Mast und Gaffelsegel, ein Vierkant-Toppsegel, Fock und Klüver. Und dann die größeren Segelquasen von 10 Meter Länge mit Großsegel und Besan, für beide ein Vierkant Toppsegel, Fock und Klüver. Alle Boote waren schnelle Segler. Es wurde hart um die Preise gekämpft - so hat mir mein Vater erzählt, als ich ihn danach fragte (er interessierte sich für solche Angelegenheiten nicht), weil bei uns zu Hause schon Jahrelang in der Stube auf dem Tisch eine große rosafarbene gläserne Fruchtschale stand, die er für den 1. Preis erhalten, wie es auf dem Messingschild stand.

Die Regatta wurde vom Waadenverein, Klein-Fischereiverein, und vom Jungfischerverein ausgeführt. Im Jungfischerverein waren die ledigen Fischersöhne. Der Verein hatte seine eigene Fahne, die aus weißer und hellblauer Seide bestand und in der Mitte Fischerboote unter Segeln abbildete, darüber mit der Inschrift „In Sturm und Wetter ist Gott unser Retter”, und nach unten zu mit „Verein der jungen Fischer Eckernförde” ausgestickt.

Wenn das große Fischerfest, als „Waldfest” benannt, stattfand, hatten sie eine Tracht an mit blauer Hose, weißem Hemd, blauer Mütze und als Gurt eine breite seidene blaue oder rote mir Goldfranzen umrandete Schärpe um.

Der Verein schrumpfte mit den Jahren immer mehr zusammen, eben weil ein Junggeselle nach dem anderen heiratete, welche zur Marine mussten und viel Nachwuchs fehlte. Als die Yachtmatrosen ihren Verein eröffneten, beteiligten sich viele Jungfischer daran. Doch bei Festlichkeiten und sonstigem Geschehen war die Fahne vom Fischereiverein mit einer Jungfischerabordnung stets dabei. 1920 war der Verein der Jungfischers zum ersten Mal nach dem Krieg mit 32 Mitgliedern und Fahne in ihrer Tracht beim Waldfest. Die Fischerbootsregatta löste sich auch auf. Hier hatten sich mehrere Fischer untereinander von den einzelnen Vereinen über gewisse Meinungsverschiedenheiten in den Haaren gehabt. Als ich später mit meinem Macker über die Zeit sprach über dieses Geschehen sagte er, es handelte sich damals um patriotische Gegensätze. Die Streitigkeiten der Fischervereine in Eckernförde waren eben eine Krankheit, die sich immer wieder einstellte.

1902 wurden auf der Bootswerft von Fritz Glasau die ersten großen Quasen mit durchgehendem Deck, Kajüte und Laderaum gebaut. Sie hatten eine große Bünn von 10-12 Fuß Länge, die in 3 Abteile gleicher Größe aufgeteilt war, und dann noch achtern einen Motorraum. Diese ersten Quasen und die in den nächsten Jahren dazugekommenen wurden alle als Schwertboote gebaut und auch mit großer Takelage ausgerüstet, sowie mit einem 6 PS oder 8 PS Viertaktmotor aus Kopenhagen. Diese Quasen hatten eine Länge von 12-14 Meter, je nach Bestellung der Fischer. Die Boote dieser Größe, die später gebaut wurden, waren Kielboote. Glasau seine Quatschen sind zu der Zeit die größten und modernsten Fischereifahrzeuge in der westlichen Ostsee und noch weiter gewesen.

1903, als die Sprottennetzfischerei sehr kümmerlich und schlecht war in- und außerhalb unserer Förde, fuhren die ersten Boote nach den Norden hin, nach Sonderburg wie Apenrade um sich dort mit den Sprottnetzen zu versuchen. Es wurde für diese Fischer ein voller Erfolg auf dem Fangplatz vor Sonderburg wie auch für die Fischers, die in der Apenrader Förde ihre Netze aussetzten, welches die Anregung brachte, dass noch mehrere Fischers nach Norden zu fuhren. So war es auch für das nächste Jahr, wo sich bei uns und in der Außenförde wieder keine Sprottenschwärme einstellten.

1905 wanderten die ersten Fischerfamilien nach Sonderburg und Apenrade aus, wie auch eine Fischerfamilie nach Laboe auswanderte. Es folgten weitere Fischers 1900 und 1907 mit ihren Familien nach Sonderburg, Apenrade, Laboe und nach Schönberger Strand. Alle hatten die Hoffnung, auf den Fangplätzen ihrer neuen Heimat den Lebensunterhalt für ihre Familien zu verbessern - denn in Eckernförde war die Fischerei einfach übervölkert. Viele Fischers waren nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Die Fangplätze im Norden um Alsen haben sich lange Jahre immer erfolgreich erwiesen für die Sprottnetzfischerei wie auch für die Waadenfischerei. Bis 1917 sind jedes Jahr mehrere Eckernförder Fischer nach den Fangplätzen gefahren für die Sprottnetzfischerei, da über diese Zeit nirgends in- und außerhalb unerer Förde größere Sprottenschwärme auftraten.

Doch 1912, 1913 traten plötzlich ganz große Sprottenschwärme vor und in der Förde auf, wo große Schlagerfänge an Sprotten erzielt wurden. Merkwürdig, dass sich die Sprotten zuvor im Norden abgesetzt hatten. Das größte Sprottenjahr für Eckernförde war 1923, wo über 3,4 Millionen Pfund gefangen wurden. Es war überhaupt das fischreichste Jahr für Eckernförde: in der letzten Märzwoche sind bei uns an einen Tag allein insgesamt 743.000 Pfund an Fisch angelandet worden.

Die Ringwaadenfischers der Kieler Förde hatten auf demselben Fangplatz am selben Tag einen Fang von 278.000 Pfund mit 70.000 Pfund Sprotten in Kiel abgeliefert (Bericht über Sprottenfang ist vorweggenommen).

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Den letzten Tag von 1904 und den ersten Tag von 1905 hatten wir durch einen plötzlichen Nordoststurm ein Hochwasser. Die Tage vorher hatte ein starker Südweststurm geweht. Das Wasser war dadurch so weit aus der Förde herausgetrieben gewesen, dass der Vorstrand bis zur Schwarzkante trocken war. Auch des Morgens am 31. Dezember soll es so gewesen sein. Dann setzte durch einen Schneebrummer plötzlich nach 9:00 Uhr der Nordost ein mit einer Stärke von 7-8, wie man damals sagte, und hatte immer mehr zugenommen. Um die Mittagszeit stand das Wasser an der östlichen Baumreihe vom Jungfernstieg heran. Um 17:00 Uhr stand das Wasser bis an die Häuser ran, wo viele Keller voll Wasser liefen und in die Haustüren sickerte. Dann stand das Wasser. Es stieg nicht mehr. Um 20:00 Uhr Abends fiel das Wasser ab bis zu den Bäumen. Das Hochwasser erlebten 10 Boote mit je 3 Mann als Besatzung aus Eckernförde auf den Fangplätzen in und außerhalb der Apenrader Förde, mit mehreren Booten suchten sie Schutz in Sonderburg durch den Alsensund. Einige liefen Apenrade an. Hier passierte ein großes Unglück: Das Wasser überschwemmte die Quarantäne-Station und ertränkte alle 2000 dort gehaltenen Stück Vieh.

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Im Herbst 1908 gab es einen Streit zwischen dem Vorstand vom Waadenverein und 6 Berufsfischern, die je 3 Mann eine der großen damals modernen Motorquasen ihr eigen nannten, welche sich zusammen die Waade von Heinrich Ramm kauften. Der Vorstand wollte es nicht zulassen, da die Gefahr bestand, dass womöglich noch mehrere 6 Mann sich zusammenschlossen um sich auch eine Waade zu kaufen. Der Vorstand sah die Gefahr, dass sie bei einer Vereinssitzung von diese Leute überstimmt wurden. Das wollten sie mit einem Verbot unterbinden.

Der erste Vorsitzende ging zum Rechtsanwalt. Er wollte sich erkundigen, auf welche Weise sie ein Verbot der Sechs-Mann-Waade erreichen konnten. Aber es fiel nicht aus wie gewünscht. Der Anwalt legte die Preußischen Fischereigesetze auf den Tisch und erklärte dem ersten Vorsitzenden, dass hiernach keine Möglichkeit bestünde, ein Verbot zu erlassen. Er erläuterte noch die einzelnen Bestimmungen der Fischerei-Gesetze und gab dem Vorsitzenden den Rat, die Finger davon zu lassen, denn niemals würde ein Gericht in dieser Angelegenheit ein Verbot aussprechen. Auf der am gleichen Tag einberufenen Vorstandssitzung erklärte der Vorsitzende, was der Anwalt ihm angeraten hatte und ein Verbot in dieser Sache nicht einzubringen sei. Einige vom Vorstand waren mit dem, was der Rechtsanwalt angeraten hatte, einverstanden, aber die Mehrzahl des Vorstandes äußerte sich gegen den Rechtsanwalt und verlangte, dass sofort eine Kommission zusammengestellt wurde, die gleich am morgigen Tag zu Regierung nach Schleswig sollte, wo sie ihr Anliegen vorbringen sollten, damit von dort aus gleich ein Verbot ausgesprochen wurde. In Schleswig beim Regierungsressort der Fischereibestimmungen und -Gesetze erlitten sie jedoch eine tiefe Demütigung, als der Referent erklärte, dass es hierfür kein Verbot geben würde. Er sprach sich in allen Dingen genau so aus wie der Rechtsanwalt in Eckernförde. Er sagte, dass sie 2 Mann von den 6 Mann in ihren Verein aufnehmen sollten. Wenn diese sich den Vereinsparagraphen unterstellten, sei alles in Ordnung. So war die Kommission erfolglos nach Eckernförde zurückgekehrt. Der Waadenbesitzer Johannes von Goosen hatte sich aus Vorstand und Verein abgemeldet, denn solche Schäbigkeiten vom Vorstand waren ihm zuwider gewesen. Über diese Affaire habe ich einen langen Bericht geschrieben mit den nachfolgenden Erlebnissen.

1909 wurde der erste Motor ein ein Waadboot eingebaut. Viele der Waadenfischer erklärten die Leute für verrückt, doch einige Fischer zeigten viel Interesse an dieser Sache, als das erste Boot zum Einsatz kam und alles funktionierte. Dass man die ganze Takelage aus den Booten an Land ließ wa eine große Erleichterung für die Waadenfischer. Die Waade brauchte nicht mehr auseinander- und wieder zusammengeriegelt werden, sondern bei schlechter Witterung wurde die Waade in ein Boot übergeholt und das Boot auf Schlepp genommen. Vier Waadenbesitzer bestellten sich bei Carl Lorenzen, der für die Dan-Motoren aus Kopenhagen die Vertretung hatte, vier Motoren von 4-5 PS, die noch im Dezember 1909 und im Januar 1910 in die Boote eingebaut wurden. Dann kamen von Callersen Apenrade die 4-PS-Benzol-Motoren mit Magnet-Zündung, wovon 6-7 Stück 1910 in die Boote gebaut wurden und so stieg die Anzahl der Motoren von den verschiedenen Motorfabriken aus Randers in Jütland usw. in den Waadbooten immer mehr an. Es gab niemanden mehr, der von Verrücktheit sprach. Alle, die einen Motor einbauten, sagten: „Gottlob, dass die ganze Quälerei mit der Segelage vorbei ist!”

1910 wurde der Feuerturm am Hafen aufgestellt, gut 20 Meter weiter östlich ließ Carl Lorenzen sich eine Tankanlage für Rohöl bauen, mit einem Betonbunker überdeckt. 1910 wurden von den Fangplätzen im Norden 2,049 Millionen Pfund Sprotten angelandet und von Eckernförde aus mit der Eisenbahn zum Markt gebracht. 1910 wurden in den letzten 3 Wochen vom Mai zuerst auf Veisnitz-Flach mit 4-5 Faden Wassertiefe mit den Buttnetzen große Fänge an Goldbutt gemacht, die aber immer weiter nach Westen zur tiefen Rinne wanderten. Im letzten Jahresviertel wurden mit Waaden und Stellnetzen nach Heringen und Sprotten, die sich gegen die Jahre vorher in kleineren Schwärmen wieder einstellten, zufriedenstellende Fänge erzielt. Im Dezember meldete sich schon ein kalter Winter an.

1911. Nach Neujahr kamen mehrere Fischer mit ihren kleinen Fischerbooten aus Niendorf an der Lübecker Bucht mit ihren Sprottnetzen nach Eckernförde, als im Januar der Südost mit starker Kälte einsetzte und sich in der Innenförde vorm Hafen immer mehr Biss sich bildete, kamen eines Tages bei zunehmendem Südost und Kälte die Eckernförder Boote noch selber in den Hafen rein, die Niendorfer Fischer aber, die etwas später auf dem Weg zum Hafen waren, mussten ihre Boote vorzeitig an Land holen. Und zwar mit den Netzen, in denen noch der Fang an Sprotten war. Von einigen Netzen bekamen sie noch etwas vom Fang runter, aber die Kälte war rapide angestiegen, so dass die Netze mit den Sprotten zu einem Eisblock froren und alles liegengelassen werden musste. Sie fuhren nach Hause mit dem Zug, um erst im April wiederzukommen, um ihre Netze und Boote zurückzuholen. Die Sprotten auf den Netzen waren verrottet, wie ebenso ein großer Teil der Sprottnetze selber. Es war ein langer Winter, in dem die ganze Förde unter Eis lag.

Die Goldbuttfischerei von Mai an war nun wieder lohnend, die großen Quasen mit Motor fuhren mit ihren Heringsnetzen wieder nach Burgstaaken, um von dort aus die Heringsfischerei zu betreiben. Im Spätherbst erzielten sie mit den Sprottnetzen außerhalb der Förde einige lohnende Fänge. Die Sprotten wanderten immer mehr der Förde zu.

1912. Mit der Waade ließen sich nun auch bessere Sprottenfänge einstellten als in den vorhergehenden Jahren. Am 23. Juli brach auf dem Brückengelände in der großen Holzsägewerk von Timm ein Feuer aus, das sich zu einem Großbrand entwickelte und drei Tage brannte. Die Holzschuppen mit Räucherholz und Fischkisten, die Pferdeställe, die beiden großen Steinkohle-Lagerschuppen - alles ging in Flammen auf. Die Feuerwehren hatten genug zu tun, die anliegenden Wohnhäuser zu schützen, da sich das Feuer auch nach der Seite ausbreitete. Es war für Eckernförde ein Glück, dass es jeden Tag windstill war. Wäre es Ostwind gewesen, hätte ein Großteil der Stadt mit unter dem Großfeuer gelitten. Bei den Kohlanlagen musste eine Feuerlöschtruppe der Marine eingreifen mit Asbestanzügen an, denn die Kohlenhalden waren eine einzige Glut. Am Hafen war eine Dreimastbark in Feuergefahr und musste verholt werden.

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Im November wurde von der Handwaade (Karl Jark und Karl Jahn) auf dem Waadenzug „Noer” der erste große Schlagerfang nach längerer Zeit gemacht. Die großen Motorquasen von Friedrich Rolß und der Frankur ?, der erst 1911 gebaut war, mussten Jarks Sprottenfang mithelfen zu bergen. Die Sprotten waren eine ganze Zeitlang in der Südkehle schon von den Sprottnetzfischern aufgespürt worden. Sie hatten festgestellt, dass sie langsam immer weiter nach innen wanderten, so dass sie vor Jahresende mit ihren Netzen mitten in der Förde unterm Hegewold nach ihnen fischten, mit guten Ergebnissen. Wo ab und zu die Waaden auf den „Hegewoldzügen” kleine bis mittlere Sprottenfänge machten und im Januar 1913 die Sprottenschwärme nach der Südküste zu wanderten, sind auf den Waadenzügen „Lindhöft” große Schlagerfänge gemacht worden mit bis zu 80.000 Pfund in einem Zug. Die Sprotten wanderten dann weiter außerhalb der Waadenzugen weiter nach innen, bis sie eines Tages auf die Waadenzüge Aue 1-3 an der Küste stießen, wo die 3 Handwaaden A. Madsen, L. Markwardt, und Theodor Lohmann große Schlagerfänge an Sprotten machten. So sind in den Jahren 1912 2½ Millionen und 1913 1,875 Millionen Pfund und 1914 0,937 Millionen Pfund an Sprotten angelandet worden in Eckernförde.

1914 wurde die Herbstfischerei mit der Waade mit nur gut der Hälfte der sonstigen Waaden betrieben, weil ein großer Teil der Fischer beim Militär war, und sich die verbliebenen in Kompanien zusammenschlossen, um Waadfischerei betreiben zu können. Gleich nach dem Kriegsbeginn im August 1914 wurde der äußerste Teil von unserem Hafen der Marine unterstellt. So bekam als erstes das U-Boot-Hebeschiff „Vulkan”, das bisher immer auf der Reede vor Anker gelegen hatte, seinen festen Liegeplatz. Dazu die beiden Begleit-Torpedoboote D5 und D10, dann auch noch etwas später das kleine Torpedoboot T.2. Dann kamen die U-Boote, die eines nach dem anderen fertiggestellt wurden. Unsere Außenförde, wie der Teil der westlichen Ostsee von Fehmarn bis Alsen wurde sogleich als Übungsgebiet für die Marine deklariert. Dass dadurch die nicht zum Militär eingezogenen Fischer in der Ausübung ihres Berufes oft gestört wurden, muss wohl nicht erwähnt werden.

Die „Grasbank”, der natürliche Hafenschutz unseres Hafens wurde damals von der Marine weggebaggert, um den sogenannten Iserndücker-Steg als Anlegeplatz für U-Boote zu bauen, wo nach Fertigstellung die „Aviso Meteor” als U-Schule und Wohnschiff ihren festen Platz erhielt und mehrere U-Boote längsseits hatte. Auf der Stadtseite, eben innerhalb von Schutzstall ?, erhielt eine eine alte Hulk mit dem Namen „Waltraute” als Wohnschiff einen festen Liegeplatz. Nun war unser Fischereihafen ein Kriegshafen geworden, wo für die Fischerei nur wenig Platz blieb.

1915 mussten alle beim Militär eingezogenen Fischers, die privat ein größeres Boot mit Motor hatten, dieses der Marine zum Aufbau eines Küstenschutz- und Sicherheitskommandos zur Verfügung stellen. Die eingezogenen Fischer taten nun auf ihren eigenen Boote Dienst. Das Kommando war erst in Laboe, da hier aber dafür zu wenig Platz war, wurde das Kommando nach Heiligenhagen verlegt, es kamen die Boote aus Sonderborg, Maasholm, Arnis, Kappeln, Eckernföde, Laboe, Möltenort, Ellerbek Wellingdorf, Kiel, Wismar, von der Nordsee aus Husum, Tönning und Büsum. Sicherheitsgebiete für die Boote waren vor allem der Große Belt, bei der Netzsperre, Fehmarnbelt West und Ostteil, Kleiner Belt von der Station Krösund aus.

Dieses Kommando für Küstenschutz und Sicherheitsdienst wurde bis zum 15. Juli 1918 beibehalten, dann wurde es aufgelöst und die Fischer mit ihren Booten entlassen. Sie sollten die Fischerei für die Zivilbevölkerung unterstützen. An Toten hatte dies Kommando 2 Eckernförder Fischer zu verzeichnen. Die Gebrüder Vosgerau, die bei einem Schneesturm aus Osten am 18. März 1916 auf dem Millionviertel, wo ihre Position war, verschollen waren, ohne dass jemals wieder eine Spur von ihnen aufgetaucht wäre.

Um 17:00 Uhr sind noch einige Boote, deren Position nordöstlich von den Gebrüdern Vosgerau waren, auf dem Weg zum Schutzhafen, den sie wegen dem aufkommenden Sturm von 7-8 Windstärken anliefen, an ihnen vorbeigelaufen, und ihnen gewinkt, dass sie ablaufen sollten. Die Vosgeraus hatten auch zurückgewinkt.

Mein Vater hatte um 18:00 Uhr die äußerste Position unter Laaland auf 20 Meter Wasser verlassen. Mit Zwicksegel auf dem Kurs zur Kieler Förde hatte er um 20:30 Uhr wohl 100 Meter an Backbord eine große Schießscheibe passiert, ein paar Minuten danach noch eine, dann den Scheibenschlepper, der mit seinem Scheinwerfer meinen Vater noch beleuchtete. Der Schlepper hätte in der schweren See böse zu kämpfen gehabt. Eben nach Mitternacht hatte sich mein Vater nördlich vom Bülker Feuerschiff zum Backtreiben gelegt, wo um 3:30 Uhr morgens der Schnee nachließ, unterhalb Bülk auf 8 Faden Wasser gelegen, sich dann in Fahrt gesetzt nach dem Steinersand zu, und ist beim Tagwerden in Laboe eingelaufen. Der Schlepper mit den Scheiben ist auch verschollen ohne eine Spur. Nur die beiden Scheiben waren ein paar Meilen südlich von Schöneberger Strand gestrandet. Die Schleppverbindung der Scheiben sei in Ordnung, aber die Schlepptrosse zum Schlepper sei zerfetzt gewesen am Ende. Danach wird vermutet, dass der Schlepper sie in die Schraube bekommen hatte. So hat mir mein Vater es zu Hause geschildert, wie es gewesen ist, bei der Seeverhandlung ist er dabeigewesen, um seine Erklärung abzugeben, als die Frage nach Notsignalen kam.

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