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Schwertquase (1903-1919)

Quasen waren das Pendant der Ostsee zu den Fischewern der Nordsee. Im Gegensatz zu diesen verfügten sie jedoch weder über Plattböden noch über Seitenschwerter, sondern besaßen – ähnlich wie Jollenkreuzer – ein mittig angeordnetes Schwert. Der Name „Quase“ (plattdeutsch: „Quatsch“) ist lautmalerisch und leitet sich vom plätschernden Geräusch ab, das die zur Lebendfischhälterung eingebaute Bünn bei höherer Fahrt erzeugte.

Es gab Quasen in vielen Größen – von den kleinen, 7 bis 8 Meter langen Buttgarnquasen für die Stellnetzfischerei bis hin zu 14 Meter langen Quasen wie denen der Daniels, die für die Schleppnetzfischerei ausgelegt waren. Die Riggformen variierten: Manche Quasen hatten ein klassisches Kutterrigg mit Gaffelsegel und zwei Vorsegeln, andere waren als Anderthalbmaster mit einem zusätzlichen Besanmast ausgestattet.

Die 1903 auf der Glasau-Werft gebaute Quase der Daniels gehört zu den größten jemals in Eckernförde gefertigten Fischereifahrzeugen. Sie stammt aus dem Beginn der Übergangszeit von der Segel- zur Motorbootfischerei. Ausgestattet war sie bereits mit einem 6-PS-Motor, vollständig gedeckt, mit Kajüte – und als technisches Kuriosum mit zwei hintereinanderliegenden Mittelschwertern. Spätere Quasen, wie etwa die zweite Quase der Daniels von 1920, waren sogenannte Kielquasen ohne Schwerter. Sie besaßen ein kleineres Rigg und einen stärkeren Motor.

Der steigende Bedarf an höherer Maschinenkraft veranlasste die Daniels, ihre Schwertquase 1919 an einen Sylter Fischer zu verkaufen. Dieser legte sie vor Sylt vor Anker, wo sie sich in einer stürmischen Nacht losriss und an der Küste zerschellte – ohne je wieder eingesetzt zu werden.

Baujahr 1903
Typ Schwertquase mit Kuttertakelung
Bauwerft Glasau, Eckernförde
Länge 13,80 m
Wasserlinie 12,20 m
Breite 4,50 m
Tiefgang 1,30 m
Segelfläche 69 qm
Großsegel 44 qm
Fock 13 qm
Klüver 12 qm
Maschine 6(8) PS Viertakt Dan–Motor aus Kopenhagen
Schwerter Zwei mittig und hintereinanderliegende Schwerter von 10 mm Stärke und 1,20 m Länge
Verbleib 1919 an einen Sylter Fischer verkauft, im selben Jahr bei einem Sturm zerschellt
Bünn 3 Löcher von je 1,20 m Länge
Umbauten 1916 bei Werft Stocks und Kolbe Mast um drei Fuß verkleinert und das Schanzkleid von 15 cm auf 35 cm erhöht, sowie neue Schwerter eingebaut
Ki-Rekonstruktion einer kleinen Quase
Ock leeden eenige Fischers in er Segelquatsche, de irst een paar Johr old weern, sick een Motor inbunn, wo se denn ock glieks dat Vörboot indecken leeden to een Kajüt, denn de grood niege Quatschen vun 12-13mtr. Länge weern vun achern beed naa förn to, full inndeckt, mit grod Kajütt, een Laderuum mit een grod Bünn vun 12 Foot länge un naa achtern een Maschienruum.
Letzte existierende Quase im Museumshafen Probstei

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