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Materialverbrauch der Verschiedenen Netztypen

In den nachfolgenden Bericht, habe ich den Materialverbrauch für die verschieden Netzarten, so wie die Ausführung der Fischerei mit den einzelnen Netzarten wie ebenso die große Arbeitenförderung bei der Herstellung der Netze, vollständig, nach eigenen Kentniße aufgeführt, sowie einige Geschehniße d. damlig Zeit, Fr. Daniel

Kleine übersicht von Gebrauch u. Verbrauch an Materialen in der hiesigen Fischerei in den Jahren um und nach der Jahrhundertwende, als die Fischerei ihren Höchstand an Bootseinheiten erreicht hatte. zur Herstellung und Ausstung einer damals in Betrieb befindlichen Handwaade (Zugnetz, gehörte erstmal an Hanftauwerk, welches aus besten Russischen Hanf, daß aus den Rokitnor- Sümpfen, über Minsk als Rohware in aller Welt exportiert, von den Reepschlägern in Eckernförde mit verarbeitet wurde, mit der Hand verspannen zu meistens Dreischäftigen nach den jeweiligen Speziellen Zweck und Anforderungen des Gebrauchs zu Tauwerk geschlagen. Für die Anfertigung einer neuen Waade wurde ungefähr 220 Meter Tauwerk von 20–22 mm Querschnitt als Unterdelle für beide Arme, (Flügel) ebenso 220 Meter von 18-20 mm Querschnitt als Oberdelle, dazu 220 Meter als Flottholzleine von 10-12 mm mit Linksschlag, an die 60 meter für Unter u. Oberzinns für den Hamen gebraucht, daß ganze Tauwerk wurde in den Zweckmäßigen Stärken hergestellt,

und in ichten schwedischen Holzteer gekocht um es Wiederstansfähig und haltbar zu machen, so fand es als Rahmen für die Waade seine Verwendung. Das gesamte Netzgarn von 12-13 mm Maschen- weite, wurde Modelgmaß der Waade ent Sprechend zu recht geschnitten, und an die Unter und Oberdellnetzstreifen, die eine Nummer stärker im Garn wie das übliche Netzgarn und eine Maschenweite von 14-15 mm hatten zusammen genäht An den Unter und Oberdellenstreifen, wurden die mit der Hand geknoteten Sohlmaschen von 30 mm Maschenweite und 5-6 Maschenbreite aus 3fach gesponnenen Baumwollgarn, in der ganzen Länge der Waadenarme (Flügel) angenäht unten wie oben, dann wurden die Sohlmaschen mit dem ganzen anderen Netzgarn an, nach den gebräuchlichen Maßen, an Unter und Oberdelle eingestellt und fest gemarlt, waren beide Arme (Flügel) fertig gestellt, so wurde der für sich angefertigte Hamen an den Armen (Flügel) angenäht und zu einer betriebsfähigen Handwaade fertig gemacht, daß viel Zeit und Arbeit dazu gehörte ist verständlich, in jeder Waade gehörten 2 Boote von 8-9 mtr. Länge und bei 3 mtr Breite, wo jedes Boot mit einer Handwinde, der quer von Bord

zu Bord im achteren Drittel vom Boot reichte und mit einem festen und einer losen aus Esschenholz gedrechselten Speiche bestückt war. Auf jeder Winde wurde eine hart geschlagen 14 mm starke in Teer gekochte Hanfleine von je viermal 60 Faden (110 mtr) Länge in einer Länge zusammen gespleist von 240 Faden (440 mtr) es war die gesetzliche Länge die für die Handwaaden in unsrer Förde zugelaßen. Zu der Ausrüstung der Waade gehörten, außer den 480 Faden Waadleinen, für jedes Boot ein bis 30 Faden langes Ankertau aus 5 cmtmtr starken Kokostau, dazu ein als Dwarstau benutzt, aus demselben Material von 20 Faden Länge, die aus Kokosfasern hergestellten, Taue, waren Elastisch und Seewasserbeständigt, jedes Boot war mit 2 Masten, Groß un Vormast, 2 Sprieten für die Segel (ein Groß und ein Vorsegel) je Boot mit 2 Riemen von 24 Fuß Länge, ein 50 ℔ schwerer, besonders für die Waadenfischerei hergestellten Anker mit einen Ankerstiel von 1,10 mtr, zu jeder Betriebsfähigen Waade gehörten bis zu 53 Stück von 6 ℔ an, bis an die 20 ℔ schweren Naturgewachsene Granitsteine, die glatt in paßender Form den Zweck etsprechend, in denen, durch Steinbohrer 15 mm glatte durchgehende Löcher mit der Hand eingebohrt waren, in den Löckern, wurden die an der Unterdelle der Waade, in einem Abstand von 2 Faden angebrachten Steinbänder gesteckt

x Nach der Jahrhundertwende hat man die alten 16 Langen großen Handwaaden verkleinert auf 18-12 Längen, ebenso mit leichteren Netzgarn versehen und etwas gestreckter an Ober und Unterdelle eingestellt, der große schwere Ringhamen verschwand, ein leichterer Hamen mit Keilschnitt wurde hergestellt, so war die neue Handwaade leichter zu bearbeiten, un brachte eben solche guten Fangergebniße, wie mit der alten schwer zu bearbeiten großen Waade.

und über den Stein geströbt, so daß der Steen in einer festen Schlinge hing, als Beschwerung der Waade dienten, der Kehlstein der am Ende der zusammen laufenden unteren Waadenarm (Flügel) mit den Hamen angebracht, war der schwerste Stein, der vielfach über 20 ℔ schwer gewesen ist, durch das Gewicht der schweren Steine am Hinterteil der Waade verhinderte ein Aufschwimmen desselben wenn sich größere Fischmassen im Hamen befanden und durch Auftrieb der Fische, sich der wichtigste Teil der Waade vom Grund abhobt und dadurch ein groß Teil des Fanges verlustig gehen wurde, X Wenn man alles, was zu einer Waade an Maternal gebraucht u. benötigt wurde, zur damaligen Zeit, alles mit 70 multiplizierte kann man sich vorstellen, welche Mengen alleine bei der Handwaadenfischerei, mit der Hand hergestellte Gebrauchsgüter dort Verwendung fanden, Für jede einzelne Waade, waren es bei 500 Meter Tauwerk der verschiedenen Art, bei 70 Waaden 35000 Meter, an Waadleinen, die auf den Winden aufgewickelt über 60 000 Meter, denn noch all das sonstige Tauwerk, 140 Boote mit 280 Segeln, Masten, Sprieten und Riemen, an die 3710 Stück Steine, alles was in einer betriebsfähigen Waade steckte, mußte in der Saison, oft mehrmals täglich, vielmals

unter schwere und schwierige Bedinngungen, von den Besatzungen der Waaden, mit ihren Händen und ihrer Kraft bearbeitet und bewältig werden. Große Mengen an geteerten Hanftauwerk wurden für die Stellnetze, der Sprotten und Heringsfischerei gebraucht, wenn man für die damalige Zeit an die 1500 Stück Stellnetze dieser Arten zusammen für diese Fischerei im Besitzt der Eckernförder Fischer rechne, so ergiebt sich eine ungeheure Länge, was an Tauerk für Ober und Unterdelle nebst den Seitensims in diese Netze, wo jedes Netz eingestellt eine Länge von 40-45 Meter besaß, Verwendung fand. Auf 5 Netze dieser Art, konnte man 3 Stück für hergestellte an die 20 ℔ schwere Anker rechnen, dazu für jedem Anker einen 3-3 ½mtr. starken Kokosläufer von 25-30 Faden lang als Ankertau für die Stellnetze, noch sonstiges Tauwerk för Weedtau u.s.w. (Weedtau=Tauwerk für Netzzeichen) Für die Stellnetze der Goldbuttfischerei wurden, 2 u. 3 Garn für Ober und Unterdelle aus besten Flissengarn (Flachs) welches aus Italien eingeführt, in Handarbeit hergestellt, ebenso wie Segelgarne, welches auch für Steert- Bänder zum Aufbinden des Flottholzes aus Papelborke, die sich der Fischer selbst zurecht schnitzte,

Für die Buttnetze die im Besitz der Eckernförder Fischer waren, in den 10ziger Jahren und danach, wurden Zigtausende von Metern, der Flissengarne verwendet, wenn zu der Zeit, an die 50 Quasen die des Sommers über mit Buttnetze fischten, wo auf jede Quase 3 Mann kamen, die jeder für sich an die 50 Stück der Buttnetze besaßen, die bei der Buttnetzfischerei in 2 Schichten gebraucht wurden, eine Schicht auf dem Fangplatz im Wasser, und eine Schicht an Land, denn bei der Buttnetzfischerei wurde diese Schichten ein um andern Tag umschichtig ausgewechselt, so das immer eine Schicht auf Fang im Wasser ist, und eine Schicht an Land zum trocknen, ausbessern und wieder klargemacht wird für die nächste Tour zum Austausch. Bei der Buttnetzfischerei damals in den Sommermonaten, wurde bei 3 Mann an Bord gewöhnlich mit einer Netzschicht von 65 oder 12 Stück der Buttnetze gefischt, die selbe Anzahl Netze waren, dann an Land zur Vorbereitung, ins Gesamt sind es 144 b.z.w. 162 Buttnetze die bei dieser Sommerfischerei von jeder Quase im Betrieb waren, daß sind bei 50 Quasen, an die 17000 Stück Buttnetze, die alleine von Eckernförder, Fischers in der Saison in Bewegung waren, Für die damalige Buttwaadenfischerei, wurde viel an geteerten Hanftauwerk gebrauch, aber auch wurden alte Leinen von der Handwaade vielfach mit verwendet,

Daß Netzgarn für die Buttwaade, wurde vielfach mit der Hand geknotet mit Maschen, von 45-48 mm Weite, die Arme (Flügel) waren meistens bis 30 mtr Lang, Für die Bundgarnfischerei wurde auch Tauwerk und Netzgarn gebrauch, vor allen aber jedes Jahr viele neuen Tannenpfähle die auf die vorgesehenen Bundgarnplätze im März eingerammt wurden, wenn die Witterung es zu lies Die nach der Jahrhundertwende eingeführte Tuckerei mit Scheerbretter und Schleppnetz, verbrauchten von Jahr zu Jahr immer mehr Taunerk, für die Schleppleinen von 60 Faden lang (110 mtr) wurde geteerte Hanfleinen verwendet, für die sogenannten Wischenleinen aus Manilla von 25-30 Faden lang, die hinter den Scheerbrettern angeschäkelt, und am andern Ende mit einer Hahnepote am Tuck befestigt. (Tuck war ein 4 Kanntgeschnittens Schleppnetz) mit der Zeit wurden die Wischen leinen aus Mal bis auf 40 Faden verlängert, Manilla, ebenso Sisal wurden aus Pflanzenfaser von verschiedene Agaven hergestellt, bei der Schleppnetzfischerei war an die sogenannten Wischenleinen viel Verschleiß, die Manilla Leinen wurden mit Bastbüscheln hauptsächlich nach der Zeese (Tuck) zu bestückt um am

x was aber mit der Zeit abgeschaft wurde, da es störte beim fischen auf Fanggründe wo braun Algen und sonstiges Seekraut von den Steingründen sich durch Grundströmungen auf den weichen Mudgründen ablagerte, an den Bastbüscheln aufstaute, un da durch die Scherbretter ihre Scherkraft verloren, so mußte in kurzer Zeit das ganze Schleppgescher aufgehohlt werden, ohne Fang, es ging eben ohne den Bast auf den Leinen besser, die Fänge an Goldbutt hatten sich nicht verschlechtert.

Grund die Goldbutt damit aufzuscheuchen nach der Zeese zu (Tuck) was aber mit der Zeit abgeschaft, Das ganze Likgut für alle Segel die bei der Fischerei in Gebrauch waren, mußten aus dem besten Hanf spezial geschlagen werden, mit einer leichten Festigkeit, dagegen das stehende Gut hart geschlagen sein mußte, und das laufende Gut wieder leicht, damit es eine gewiße Geschmeidigkeit besitzt, für die Takelung der Quasen und den hier gangbaren Frachtschiffen, wie auch fremde Segelschiffe, die in der damaligen Zeit unsern Hafen anliefen, sich wenn nötig bei den Eckernförder Reepschlager mit Tauwerk der verschiedenen Gattungen versorgten. Fr. Daniel

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