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Die Länge der Förde von der gesamten äußeren Linie bis zum Vorstrand beträgt im Mittel ungefähr 17.000 m. Die mittlere, durchschnittliche Breite liegt bei 6.000 m. Die Fläche unserer Förde beträgt somit etwa 102 Millionen Quadratmeter. Wenn der Wasserstand morgens um 8:00 Uhr 1 m unter Normal lag und bis 18:00 Uhr auf 1 m über Normal anstieg, dann ergibt sich ein Hub von 2 m. Dieser Wasserstandsunterschied wirkt sich auf der Fläche von 102 Millionen Quadratmetern mit einem Volumen von 204 Millionen Kubikmetern Wasser aus. Und dass diese riesige Wassermenge bis zum nächsten Morgen um 8:00 Uhr wieder 1 m unter Normal war, zeigt, welche enormen Naturkräfte hier wirken. Wenn man sich nur die Fläche zwischen Fehmarn und Alsen entlang der schleswig-holsteinischen Küste vorstellt, kann man ermessen, welche gewaltigen Wassermengen innerhalb von 24 Stunden durch Großen und Kleinen Belt strömen – trotzdem spricht man von einer Verunreinigung der westlichen Ostsee. Meiner Meinung nach ist es unverantwortlich, | Die Länge der Förde von der gesamten äußeren Linie bis zum Vorstrand beträgt im Mittel ungefähr 17.000 m. Die mittlere, durchschnittliche Breite liegt bei 6.000 m. Die Fläche unserer Förde beträgt somit etwa 102 Millionen Quadratmeter. Wenn der Wasserstand morgens um 8:00 Uhr 1 m unter Normal lag und bis 18:00 Uhr auf 1 m über Normal anstieg, dann ergibt sich ein Hub von 2 m. Dieser Wasserstandsunterschied wirkt sich auf der Fläche von 102 Millionen Quadratmetern mit einem Volumen von 204 Millionen Kubikmetern Wasser aus. Und dass diese riesige Wassermenge bis zum nächsten Morgen um 8:00 Uhr wieder 1 m unter Normal war, zeigt, welche enormen Naturkräfte hier wirken. Wenn man sich nur die Fläche zwischen Fehmarn und Alsen entlang der schleswig-holsteinischen Küste vorstellt, kann man ermessen, welche gewaltigen Wassermengen innerhalb von 24 Stunden durch Großen und Kleinen Belt strömen – trotzdem spricht man von einer Verunreinigung der westlichen Ostsee. Meiner Meinung nach ist es unverantwortlich, | ||
- | Das Fischsterben durch Sauerstoffmangel | + | Das Fischsterben durch Sauerstoffmangel, welcher sich an den verschiedensten |
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+ | Dass der „ansteckende Grund“, wie es in der Fischerei bezeichnet wird, nicht erst neuzeitig durch Verschmutzung und Verunreinigung des Wassers der westlichen Ostsee geschieht oder verursacht wird, ist der Beweis, dass schon in den Jahren, als es noch keine Motoren in der Fischerei gab und alles auf Segel und Riemen angewiesen war, sich von den Monaten Juli/August an auf den einzelnen Fanggründen für die Goldbutt- und der sonstigen Plattfischfischerei mit den Stellnetzen sich diese Seuche einstellte – nach lange anhaltenden Wärmeperioden mit Windstille und mit wenig stärkeren Ostwinden, die diesen guten Wetterperioden vorangegangen waren. | ||
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+ | Diese verseuchten Stellen machten sich durch plötzlich übergroße Goldbuttfänge auf den Buttnetzen bemerkbar, wovon ein großer Teil schon erstarrt und tot war und die noch lebten, aber flau waren. Meistens erholten sich die Butt dann schnell im Bünn durch das sauerstoffbereicherte Oberflächenwasser. Beim Einholen der Netze konnte man den faulen, muffigen Schwefelwasserstoffgeruch riechen. Bei denjenigen Fischern, die ihre Netze auf denselben Fangplatz ausgesetzt, aber erst am nächsten Tag ihre Netze einholten, war der ganze Fang tot, und die Netze stanken noch nach dem Spülen penetrant nach dem Seuchengeruch. | ||
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+ | Diese Seuche stellte sich an den verschiedensten Stellen ein – ob im Kleinen Belt, am Breitgrund zu Veisnitz, am Manchestergrund oder Millionenviertel, | ||
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+ | Gewöhnlich stellten sich plötzlich übernormale Buttfänge ein, wo schon mehrere flau mit gebleichten Flecken versehene Goldbutt dazwischen waren und das Schleppnetz schon den penetranten Gestank anhaftete. Fischer, die für den nächsten Tag nach dem ergiebigen Fangplatz ausliefen, hatten nach 1 Stunde Schleppen kein einziges Lebewesen irgendeiner Art im Netz, sondern nur totes Gewürm und Gestank. | ||
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+ | Aus eigenen, mehrfach in diesem Vorgang erlebten Begebenheiten möchte ich hier schildern: Es war Ende August 1922. Wir fischten mit dem Schleppnetz in der Veisnitzer Rinne mit noch zwei Booten mehr, schon vier Fangreisen. Die ersten Reisen brachten noch 300–400 ℔ große Goldbutt pro Tag auf dem Boot. Danach wurden die Ergebnisse rapide weniger von Tour zu Tour. Den letzten Tag hatten wir nachmittags um 5 Uhr noch keine 100 ℔ der großen Goldbutt im Bünn. | ||
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+ | Da wir unsere großen Goldbutt in Sonderburg für 700er das Pfund verkaufen, die beiden anderen Boote waren die letzten Reisen nicht mehr auf dem Fangplatz erschienen, sondern zum Fehmarnbelt gelaufen, liefen wir um ½ 6 Uhr nach Alsen zu, als wir eine gute ½ Stunde vom alten Fangplatz | ||
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