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- | Über Selbstreinigung der westlichen Ostsee und Fischsterben durch Sauerstoffmangel durch Bildung von Schwefelwasserstoff | + | === Über Selbstreinigung der westlichen Ostsee und Fischsterben durch Sauerstoffmangel durch Bildung von Schwefelwasserstoff |
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| 24.10.1972 | | 24.10.1972 | ||
- | Innerhalb 24 Stunden | + | Innerhalb 24 Stunden |
- | durch die Strömung | + | |
- | in unsrer Förde herein | + | |
- | worden, welch ungeheurer | + | |
- | Strömungen die solche Mengen Wasser innerhalb so kurzer | + | |
- | Zeit umwälzen und befördern, da wir doch keinen, | + | |
- | Tidenhub durch Ebbe und Flut haben. Die Strömungs- | + | |
- | verhältnisse | + | |
- | Oberflächen-Strömung | + | |
- | starker einlaufender Strom an der Nordseite, unsrer | + | |
- | Förde, stehen | + | |
- | Strom auf der Südseite der Förde gegenüber, oder | + | |
- | auch umgekehrt, je nach Wind und Wetterlage, | + | |
- | bei Oberflächenströmung, die Grundströmung, | + | |
- | wirkt sich meisten | + | |
- | sätzlicher | + | |
- | Bei der Handwaaden-Fischerei und der | + | |
- | Treibnetzfischerei mit Heringsnetze konnte, | + | |
- | man täglich die verschiedene Spielarten der | + | |
- | Strömungsverhältnisse unsrer Förde beobachten | + | |
- | und erleben, der manche Überraschung und oft | + | |
- | viel Aerger verursachte. (Diese Ausführung sei nur | + | |
- | ein kleiner Hinweiß über die Strömungsverhältnisse unsrer Förde) | + | |
- | Unsere Förde, ist in der Außenförde von Boknis Eck bis | + | |
- | Dänisch Nienhof der Rügg' | + | |
- | Innenförde vom Ort zu den Mövenbergen ungefähr 2500-2700 mt Breit. | + | |
+ | Bei der Handwaadenfischerei und der Treibnetzfischerei mit Heringsnetzen konnte man täglich die verschiedenen Spielarten der Strömungsverhältnisse unsrer Förde beobachten und erleben – sie führten oft zu Überraschungen und auch zu viel Ärger. (Diese Ausführung sei nur ein kleiner Hinweis auf die Strömungsverhältnisse unsrer Förde.) | ||
- | 2) Die Länge der Förde von der gesamten | + | Unsere Förde ist in der Außenförde von Boknis Eck bis Dänisch Nienhof, dem Rüggen Eck, ungefähr 10.000 m breit. Die Innenförde – vom Ort bis zu den Mövenbergen – ist ungefähr |
- | zum Vorstrand beträgt | + | |
- | Die mittlere durchschnittliche Breite, liegt bei 6000 mtr | + | Die Länge der Förde von der gesamten |
- | die Flächengröße unsrer | + | |
- | 102 Millionen Quadratmeter, wenn der Haub oder | + | Das Fischsterben durch Sauerstoffmangel, |
- | Stau unterschied von morgens | + | |
- | bis Abends | + | Dass der „ansteckende Grund“, wie es in der Fischerei bezeichnet wird, nicht erst neuzeitig durch Verschmutzung und Verunreinigung des Wassers der westlichen Ostsee geschieht oder verursacht wird, ist der Beweis, dass schon in den Jahren, als es noch keine Motoren in der Fischerei gab und alles auf Segel und Riemen angewiesen war, sich von den Monaten Juli/August an auf den einzelnen Fanggründen für die Goldbutt- und der sonstigen Plattfischfischerei mit den Stellnetzen sich diese Seuche einstellte – nach lange anhaltenden Wärmeperioden mit Windstille und mit wenig stärkeren Ostwinden, die diesen guten Wetterperioden vorangegangen waren. |
- | der Hub bei 2 mtr. Diese 2 mtr wirkenn sick auf einer | + | |
- | Fläche | + | Diese verseuchten Stellen machten sich durch plötzlich übergroße Goldbuttfänge auf den Buttnetzen bemerkbar, wovon ein großer Teil schon erstarrt und tot war und die noch lebten, aber flau waren. Meistens erholten sich die Butt dann schnell im Bünn durch das sauerstoffbereicherte Oberflächenwasser. Beim Einholen der Netze konnte man den faulen, muffigen Schwefelwasserstoffgeruch riechen. Bei denjenigen Fischern, die ihre Netze auf denselben Fangplatz ausgesetzt, aber erst am nächsten Tag ihre Netze einholten, war der ganze Fang tot, und die Netze stanken noch nach dem Spülen penetrant nach dem Seuchengeruch. |
- | einem Wasserenge | + | |
- | daß diese ungeheure | + | Diese Seuche stellte sich an den verschiedensten Stellen ein – ob im Kleinen Belt, am Breitgrund zu Veisnitz, am Manchestergrund oder Millionenviertel, |
- | morgen | + | |
- | war, beweist | + | Gewöhnlich stellten sich plötzlich übernormale Buttfänge ein, wo schon mehrere flau mit gebleichten Flecken versehene Goldbutt dazwischen waren und das Schleppnetz schon den penetranten Gestank anhaftete. Fischer, die für den nächsten Tag nach dem ergiebigen Fangplatz ausliefen, hatten nach 1 Stunde Schleppen kein einziges Lebewesen irgendeiner Art im Netz, sondern nur totes Gewürm und Gestank. |
- | wirken, rechnet, | + | |
- | Fläche | + | Aus eigenen, mehrfach in diesem Vorgang erlebten Begebenheiten möchte ich hier schildern: Es war Ende August 1922. Wir fischten mit dem Schleppnetz in der Veisnitzer Rinne mit noch zwei Booten mehr, schon vier Fangreisen. Die ersten Reisen brachten noch 300–400 ℔ große Goldbutt pro Tag auf dem Boot. Danach wurden die Ergebnisse rapide weniger von Tour zu Tour. Den letzten Tag hatten wir nachmittags um 5 Uhr noch keine 100 ℔ der großen Goldbutt im Bünn. |
- | Holsteinischen | + | |
- | mengen | + | Da wir unsere großen Goldbutt in Sonderburg für 700er das Pfund verkaufen, die beiden anderen Boote waren die letzten Reisen nicht mehr auf dem Fangplatz erschienen, sondern zum Fehmarnbelt gelaufen, liefen wir um ½ 6 Uhr nach Alsen zu, als wir eine gute ½ Stunde vom alten Fangplatz |
- | halb von 24 Stunden, durchflossen, | + | |
- | man von Verunreinigung der westl. Ostsee, | + | <WRAP info> Hier beginnt ein neuer, thematisch aber gleicher Text </ |
- | meiner Meinung | + | |
- | umzugehen. | + | Über die Strömungsverhältnisse in unserer Förde und deren Auswirkungen auf die Fischerei habe ich berichtet. Nun möchte ich etwas zu den Naturkräften dieser Strömungen und den Wasserständen sagen, die gleichzeitig auch für die gesamte Ostseeküste mit ihren kleinen Buchten in Schleswig-Holstein gelten. |
- | Sauerstoff mangel | + | |
- | Stellen, aber hauptsächlich in den Förden durch | + | Unsere Förde ist in der Außenförde – von Boknis bis Dänisch-Nienhof – 5,2 Seemeilen breit, was etwa 9.600 m entspricht. Die schmalste Stelle in der Innenförde misst 1,5 Seemeilen, also ca. 2.400 m. Daraus ergibt sich eine mittlere Breite von rund 6.200 m. Die Länge von der äußeren Mündung bis zur Stadt beträgt 8,6 Seemeilen bzw. 15.920 m. Laut meiner Berechnung ergibt das eine Fläche von 99.096.337 Quadratmetern (gerundet etwa 100 Millionen). Bei einem Wasserstandsunterschied von 1 m entspricht das auch 100 Millionen Kubikmetern Wasser. |
- | Bildung von Schwefelwasserstoff hervorgerufen | + | |
- | wird, liegt an unsrer Küste bedingt, an lang | + | Da ich direkt am Strand wohne und großes Interesse an den Strömungen und Wasserständen habe, ist mir an einem besonderen Tag, dem 23. Oktober 1972, aufgefallen: |
- | anhaltene | + | |
- | einfach zu wenig Ostwinde bzw. Stürme, aus dieser | + | Wenn man dann die gesamte Wasserfläche vor der Ostküste von Schleswig-Holstein – von Alsen bis Fehmarn – betrachtet, kann man erahnen, wie viel Wasser durch die Belte strömt, mit welcher unglaublichen Geschwindigkeit sich der Wasserstand erhöhen und ebenso schnell wieder fallen kann. Und das alles, obwohl es hier – anders als an der Nordsee und auf den Weltmeeren – keinen Tidenhub mit Ebbe und Flut gibt. |
- | Richtung ausgeblieben sind, denn Seegang | + | |
- | und Strömungen wälzen den Sauerstoff [...] | + | |
- | Über die Strömungs-Verhältnisse in unserer | ||
- | Förde, mit seine Auswirkungen bei der Fischerei | ||
- | habe ich berichtet. | ||
- | Hiermit möchte, ich über die Naturkräfte dieser | ||
- | Strömungen in unsrer Förde mit ihren Wasserstände | ||
- | berichten, welche gleichseitig auch für die ganze | ||
- | Ost-Küste mit ihre Finbuchtungen, | ||
- | gelten. | ||
- | Unsre Förde, hat in der Außenförde, | ||
- | Dänisch-Nienhof eine Breite, von 5,2 Seemeilen, an Metern | ||
- | sind es gut 9600 mtr., die innerste Breite ist 1,5 Seemeile, | ||
- | in Meten 2400 mtr. Danach liegt die berechnet mittlere | ||
- | Breite bei 6200 mtr. die Länge der Förde von der äußere | ||
- | Breite bis zur Stadtküste beträgt 8,6 Seemeilen, in | ||
- | Meter sind es bei 15920 mtr. | ||
- | Hierrauß entsteht nach meinen Rechnung ein Flächermaß | ||
- | von 99.096337 Quadrat-Metern, | ||
- | Bei 1 Meter Wasserhub, ist es ebensoviele Kubikmeter | ||
- | an Wasser. | ||
- | Da ich direkt am Strand wohne, und viel Interesse, | ||
- | an die Strandströmungen, | ||
- | Hoch und Flachen Wasserstand, | ||
- | besonderen Fall, an 23 Oktober 1972 morgens um 8 uhr | ||
- | war der Wasserstand 1,10 mtr unter Normal, bemerkte aber | ||
- | das der Wasserstand im Ansteigen war 23.10 um 18 Uhr, der | ||
- | Pegelstand 1,14 mtr über Normal war, und am 24.10. morgens um 8 Uhr | ||
- | der Pegelstand wieden 1,7 mtr unter Normal war, hab ich | ||
- | mich zu Hause hingesetzt und maß berechnet wie groß | ||
- | die Wassermenge innerhalb von 24 Stunden in unserer | ||
- | Förde, durch die Strömungen rein und wieder heraus | ||
- | befördert wurden sind, bei einen durchschittligen Hub | ||
- | von 2 mtr. kam ich auf ein Ergebnis, das es 200 Millionen | ||
- | Kubikmeter Wasser waren die durch die Naturgewalt, | ||
- | raus befördert wurden, hier mit kann man sich vorstellen, | ||
- | bei einen größeren Wasser-Hub, wie 1872 der Hub bei uns | ||
- | in Eckernförde bei 4 Meter lag, es waren 4 mtr Wasser über | ||
- | Normal gewesen ist. Betrachtet man nur die Wasserfläche | ||
- | vor der Ostküste von Schleswig-Holstein, | ||
- | wie viel Wasser, durch die Belten durch der Strömung | ||
- | mit ungehörigen Geschwindigkeit, | ||
- | gewaltig ansteigen kann, und eben so schnell wieder absackt | ||
- | da hier doch keen Tidenhub mit Ebbe und Flut | ||
- | haben wie an der Nordsee und sonst auf den Weltmeeren. | ||