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die_geschichte_der_fischerei_in_eckernfoerde_bis_1930 [2025/05/20 15:01] martindie_geschichte_der_fischerei_in_eckernfoerde_bis_1930 [2025/05/28 13:31] (current) martin
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 ==== Frühentwicklung der Fischerei bis zum Mittelalter ==== ==== Frühentwicklung der Fischerei bis zum Mittelalter ====
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 Bereits in Urzeiten war der Fischfang neben der Jagd eine der Hauptnahrungsquellen der Menschen. Daher ist es nicht überraschend, dass die ersten Ansiedlungen häufig in der Nähe von Gewässern entstanden, um den „Segen des Meeres“ – bestehend aus Fischen, Muscheln und Schalentieren – zu nutzen. Bereits in Urzeiten war der Fischfang neben der Jagd eine der Hauptnahrungsquellen der Menschen. Daher ist es nicht überraschend, dass die ersten Ansiedlungen häufig in der Nähe von Gewässern entstanden, um den „Segen des Meeres“ – bestehend aus Fischen, Muscheln und Schalentieren – zu nutzen.
  
 Auch im Raum Eckernförde weisen vorgeschichtliche Funde, wie die Muschelhaufen unterhalb von Carlshöhe am Windebyer Noor, auf die Nutzung der Gewässer zur Nahrungssicherung hin. Dies deutet auf einen Grund für die Ansiedlung in dieser Region. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Noor bis in die Neuzeit kein eigenständiger See war, sondern ein Teil der Eckernförder Bucht. Erst durch Sandablagerungen vor etwa 2000 Jahren wurde das Noor abgeschnürt, wodurch die Halbinsel Alt-Eckernförde entstand. Der heutige Süßwassersee entstand erst Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Bau eines Dammes. Auch im Raum Eckernförde weisen vorgeschichtliche Funde, wie die Muschelhaufen unterhalb von Carlshöhe am Windebyer Noor, auf die Nutzung der Gewässer zur Nahrungssicherung hin. Dies deutet auf einen Grund für die Ansiedlung in dieser Region. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Noor bis in die Neuzeit kein eigenständiger See war, sondern ein Teil der Eckernförder Bucht. Erst durch Sandablagerungen vor etwa 2000 Jahren wurde das Noor abgeschnürt, wodurch die Halbinsel Alt-Eckernförde entstand. Der heutige Süßwassersee entstand erst Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Bau eines Dammes.
  
-Leider ist über die frühen Besiedlungen dieser Halbinsel und damit über die Gründerzeit Eckernfördes kaum etwas bekannt, da entsprechende Dokumente vermutlich bei der Niederbrennung der Stadt 1416 im Zuge des Rückzugs von König Erich von Pommern vernichtet wurden. Die erste erhaltene Urkunde mit einem Hinweis auf Eckernförde stammt aus dem Jahr 1197, in der „Godescalcus de Ekerenvorde“ erwähnt wird. Es bleibt daher der Fantasie überlassen, wie unsere Vorfahren Fischfang und Fischverarbeitung betrieben. Sicher ist jedoch, dass Fischerei und Seefahrt in den ersten Jahrhunderten der Ansiedlung eine bedeutende Rolle spielten. Im Mittelalter war das Fischereigewerbe vermutlich bereits von großer Bedeutung für die Stadt. So wird 1587 die „Fischerstrasse“ („vysche stratten“) als Straßenname erwähnt. Zu dieser Zeit dürfte man sich auch mit der gewerbsmäßigen Verarbeitung von Fischen beschäftigt haben. Es ist anzunehmen, dass ein überregionaler Handel mit Fischprodukten – haltbar gemacht durch Salzen, Trocknen und vermutlich Räuchern – bestand.+Leider ist über die frühen Besiedlungen dieser Halbinsel und damit über die Gründerzeit Eckernfördes kaum etwas bekannt, da entsprechende Dokumente vermutlich bei der Niederbrennung der Stadt 1416 im Zuge des Rückzugs von König Erich von Pommern vernichtet wurden. Die erste erhaltene Urkunde mit einem Hinweis auf Eckernförde stammt aus dem Jahr 1197, in der „Godescalcus de Ekerenvorde“ erwähnt wird. Es bleibt daher der Fantasie überlassen, wie unsere Vorfahren Fischfang und Fischverarbeitung betrieben. Sicher ist jedoch, dass Fischerei und Seefahrt in den ersten Jahrhunderten der Ansiedlung eine bedeutende Rolle spielten. 
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 +Im Mittelalter war das Fischereigewerbe vermutlich bereits von großer Bedeutung für die Stadt. So wird 1587 die „Fischerstraße“ („vysche stratten“) als Straßenname erwähnt. Zu dieser Zeit dürfte man sich auch mit der gewerbsmäßigen Verarbeitung von Fischen beschäftigt haben. Es ist anzunehmen, dass ein überregionaler Handel mit Fischprodukten – haltbar gemacht durch Salzen, Trocknen und vermutlich Räuchern – bestand.
  
 ==== Die Fischerei im Mittelalter ==== ==== Die Fischerei im Mittelalter ====
  
-Die Hauptfanggebiete im 16. Jahrhundert waren das heutige Noor, der Hafen und der Bereich vor dem Weststrand (vom Hafen bis etwa Aschau). Aufgrund der Fangplätze vor dem Strand gab es bereits Mitte des 16. Jahrhunderts Streitigkeiten mit den umliegenden Adeligen über die Strandnutzung durch die Fischer. Um 1554 wurde dieser Streit beigelegt, indem den Fischern gegen eine Abgabe die Strandnutzung gestattet wurde. Diese Abgabe, der sogenannte „Mattfisch“, bestand darin, dass jeder 20. gefangene Fisch (vor allem Dorsch, Butt und Aal) an den jeweiligen Strandherrn abgeliefert werden musste. Um 1600 schlossen sich etwa 20 Fischer dieser Vereinbarung an und leisteten den „Mattfischeid“, der jährlich vor dem Rat der Stadt erneuert wurde. Fischer, die den Strand nicht nutzten, waren von dieser Abgabe befreit.+Die Hauptfanggebiete im 16. Jahrhundert waren das heutige Noor, der Hafen und der Bereich vor dem Weststrand (vom Hafen bis etwa Aschau). Aufgrund der Fangplätze vor dem Strand gab es bereits Mitte des 16. Jahrhunderts Streitigkeiten mit den umliegenden Adeligen über die Strandnutzung durch die Fischer. Um 1554 wurde dieser Streit beigelegt, indem den Fischern gegen eine Abgabe die Strandnutzung gestattet wurde. Diese Abgabe, der sogenannte „Mattfisch“, bestand darin, dass jeder 20. gefangene Fisch (vor allem Dorsch, Butt und Aal) an den jeweiligen Strandherrn abgeliefert werden musste.
  
-Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 bestanden die Gutsherren von Windeby und Marienthal auf ihren Rechten und stellten entsprechende Schilder am Strand auf. Auch vor Gut Noer galten bis zu diesem Zeitpunkt Strandrechte. Wenn Waadenfischer das Gebiet vor Noer befischten, forderte der Fischer von Noer oft einen Tribut an Fischen für das fürstliche Gut. Bei Nichterfüllung drohte eine Anzeige beim Fischereiamt, das den Fischer mit einer Geldbuße belegte. Nach Kriegsende 1918 hörte man nichts mehr vom „Mattfisch“.+Um 1600 schlossen sich etwa 20 Fischer dieser Vereinbarung an und leisteten den „Mattfischeid“, der jährlich vor dem Rat der Stadt erneuert wurde. Fischer, die den Strand nicht nutzten, waren von dieser Abgabe befreit. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 bestanden die Gutsherren von Windeby und Marienthal auf ihren Rechten und stellten entsprechende Schilder am Strand auf. Auch vor Gut Noer galten bis zu diesem Zeitpunkt Strandrechte. Wenn Waadenfischer das Gebiet vor Noer befischten, forderte der Fischer von Noer oft einen Tribut an Fischen für das fürstliche Gut. Bei Nichterfüllung drohte eine Anzeige beim Fischereiamt, das den Fischer mit einer Geldbuße belegte. Nach Kriegsende 1918 hörte man nichts mehr vom „Mattfisch“.
  
-Als Fanggeräte wurden im Mittelalter neben Stellnetzen, Reusen und Angeln auch die Waade eingesetzt. Die Waade war ein Zugnetz, das von zwei Booten genutzt wurde. Es wurde im Fanggebiet ausgesetzt und von den Booten zum Strand gezogen. Über Fangergebnisse oder Zusammenschlüsse der Fischer (z. B. Zünfte) ist bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nichts bekannt. Das die Fischerei und auch die Fischverarbeitung bereits Anfang des ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
-18. Jahrhunderts der Reglementierung und Rechtsprechung der Obrigkeit (Magistrat, Bürgermeister) +
-unterlagen, beweisen einige Protokollauszüge aus dieser Zeit, die ich während meiner Tatigkeit als +
-2. Vorsitzender des Eckernförder Fischerei-Vereines zusammen mit anderen Unterlagen in der alten +
-Bundeslade des Vereins vorfand. Ich habe mir damals Abschriften dieser Unterlagen gefertigt, da ich +
-sie doch für bedeutend fur die Entwicklungsgeschichte des Fischereiwesens in Eckernförde fand.+
  
-Als sonstige Unterlagen waren u.ain der Lade eine Bedankungsurkunde von Furst Bismarck uber +Als Fanggeräte wurden im Mittelalter neben Stellnetzen, Reusen und Angeln auch die Waade eingesetztDie Waade war ein Zugnetz, das von zwei Booten genutzt wurdeEs wurde im Fanggebiet ausgesetzt und von den Booten zum Strand gezogen. Über Fangergebnisse oder Zusammenschlüsse der Fischer (z. B. Zünfteist bis zum Beginn des 19Jahrhunderts nichts bekannt.
-die Namensgebung der marinierten Heringe (Bismarckheringesowie Unterlagen uber die Grönland- +
-fahrten von Flensburger Robbenfischern zu findenIch weiß nicht, ob diese Unterlagen noch vorhan- +
-den sind.+
  
-Die Protokollauszuge entstammen offentsichtlich einer amtlichen Verhandlungsniederschrift (Stadt- +Dass die Fischerei und auch die Fischverarbeitung bereits Anfang des 18. Jahrhunderts der Reglementierung und Rechtsprechung der Obrigkeit (Magistrat, Bürgermeister) unterlagen, beweisen einige Protokollauszüge aus dieser Zeit, die ich während meiner Tätigkeit als 2. Vorsitzender des Eckernförder Fischerei-Vereines zusammen mit anderen Unterlagen in der alten Bundeslade des Vereins vorfandIch habe mir damals Abschriften dieser Unterlagen gefertigtda ich sie doch für bedeutend für die Entwicklungsgeschichte des Fischereiwesens in Eckernförde fand.
-protokoll ?) zwischen Vertretern der Fischräucherer, der Fischer und der Stadt. In diesem Zusam- +
-menhang sei darauf hingewiesen, dass die Verbindung des Fischereigewerbes zur städtischen Ob- +
-rigkeit noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr eng gewesen ist. Zeitweilig war der Bürger- +
-meister der Amtspatron und nahm in dieser Eigenschaft persönlich an den Versammlungen des Fi- +
-schereivereines teil oder ließ sich entsprechend vertreten. Das Protokoll wurde stets vom jeweiligen +
-Stadtschreiber geführt. Dieses dauerte bis zum Beginn des Krieges 1914 anDer letzte Schriftführer +
-war, soweit mir bekannt istder Stadtsekretär Mumm. Ebenfalls wurden städtische Verfügungen teil- +
-weise eigenschriftlich vom Bürgermeister oder vom Stadtschreiber in das Vereinsprotokoll niederge- +
-legt.+
  
-Ich möchte den Inhalt der vorgefundenen Protokollauszüge den Interessierten im Originaltext ab- +Als sonstige Unterlagen waren u.a. in der Lade eine Bedankungsurkunde von Fürst Bismarck über die Namensgebung der marinierten Heringe (Bismarckheringe) sowie Unterlagen über die Grönlandfahrten von Flensburger Robbenfischern zu findenIch weiß nichtob diese Unterlagen noch vorhanden sind.
-schriftlich zur Kenntnis gebenLeider waren einige Stellen unleserlichso daß Worte fehlen. Diese +
-Stellen sind mit einem Fragezeichen versehen.+
  
-Die Niederschrift fängt mit Seite No 354 mitten in einem Absatz an (es fehlen die Absätze 1 und 2)und hat folgenden Wortlaut:+Die Protokollauszüge entstammen offensichtlich einer amtlichen Verhandlungsniederschrift (Stadtprotokoll?zwischen Vertretern der Fischräucherer, der Fischer und der Stadt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Verbindung des Fischereigewerbes zur städtischen Obrigkeit noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr eng gewesen ist. Zeitweilig war der Bürgermeister der Amtspatron und nahm in dieser Eigenschaft persönlich an den Versammlungen des Fischereivereines teil oder ließ sich entsprechend vertreten. Das Protokoll wurde stets vom jeweiligen Stadtschreiber geführt. Dieses dauerte bis zum Beginn des Krieges 1914 an. Der letzte Schriftführer war, soweit mir bekannt ist, der Stadtsekretär Mumm. Ebenfalls wurden städtische Verfügungen teilweise eigenschriftlich vom Bürgermeister oder vom Stadtschreiber in das Vereinsprotokoll niedergelegt.
  
-- 'mehr an Wall den Verkäufern zu bieten, zu geben, oder durch Geschenkt und Gabe versuchen und +Ich möchte den Inhalt der vorgefundenen Protokollauszüge den Interessierten im Originaltext abschriftlich zur Kenntnis geben. Leider waren einige Stellen unleserlichso dass Worte fehlen. Diese Stellen sind mit einem Fragezeichen versehen. Die Niederschrift fängt mit Seite Nr. 354 mitten in einem Absatz an (es fehlen die Absätze 1 und 2) und hat folgenden Wortlaut:
-sonstens die Heringe zu kriegen oder an sich zu bringen.'+
  
-3ti) Behalten die genannten Heringsräucherer wegen hierselbst gefangenen Heringe und Breitlinge +‚mehr an Wall den Verkäufern zu bieten, zu gebenoder durch Geschenkt und Gabe versuchen und sonstens die Heringe zu kriegen oder an sich zu bringen.
-(Anmerkung Sprotten) die Freiheitdie sie vor diesem gehabt, womöglich solche nach Gefallen zu +
-kaufen und zu verkaufenjedoch mit der ausdrücklich beorderten Einschränkung und bei der in No2 +
-(Anternminier) der Strafe bei solcher Verkaufung, allemal wegen solche nach Hamburg und weiter +
-gehen, die vor allen gesetzliche taxe zu beachten und genauestens zu befolgen.'+
  
-4tiIn Ansetzung der Garn-Heringe soll die ordentliche Verteilung und Conjunation beliebte Taxe in +3tiBehalten die genannten Heringsräucherer wegen hierselbst gefangenen Heringe und Breitlinge (Anmerkung - Sprotten) die Freiheitdie sie vor diesem gehabtwomöglich solche nach Gefallen zu kaufen und zu verkaufen, jedoch mit der ausdrücklich beorderten Einschränkung und bei der in No2 (Anternminier) der Strafe bei solcher Verkaufungallemal wegen solche nach Hamburg und weiter gehen, die vor allen gesetzliche taxe zu beachten und genauestens zu befolgen.
-No1 angeführtstrikte beobachtet werden, und zwar bei vier Mark Kurant Bruche vor jedesmaligen +
-Contracentionauch allenhalb Verdopplung derselben.+
  
-5tiBleibt es wegen der in Wall fortgegebenen Auftraggelte als ?. Einteils bei dem alten Herkommen, +4tiIn Ansetzung der Garn-Heringe soll die ordentliche Verteilung und Conjunation beliebte Taxe in No1 angeführtstrikte beobachtet werdenund zwar bei vier Mark Kurant Bruche vor jedesmaligen Contracention, auch allenhalb Verdopplung derselben.
-dass solcher nämlich allzeit ferner bezahlt, sonst aber weiter nicht öffentlich oder heimlich gegeben +
-werden soll und wie im übrigen.+
  
-6tiDie von Euren Hochedlen Magistrat dieser Stadt in Ansetzung der zum verkauft allhier ankom- +5tiBleibt es wegen der in Wall fortgegebenen Auftraggelte als ?. Einteils bei dem alten Herkommen, dass solcher nämlich allzeit ferner bezahltsonst aber weiter nicht öffentlich oder heimlich gegeben werden soll und wie im übrigen.
-mende Heringe und Breitlinge unterm 6ten November 1743 ergangene Verfügung in ihren Valeur +
-verbleibt und derselben von deren Transigenten auf einiger Art und Weise ?? nicht entgegen gehan- +
-delt werden darfhingegen war die hier immer beliebet und und überhaupt, oder einer anderen ver- +
-trakt um und zu aller Zeit, von deren Transegentibus und deren Erben oder derjenigen welcher künftig +
-die Heringsraucherei anzufangen gedenken und beginnen, auf das pünktlichste beobachtet und +
-nachgelobet ?. Von letzteren und deren consorten allemal von deren Anfängen ihrer Räucherei mit +
-unterschrieben werden soll, so hoffen und bitten dieselben Euren Hochedlen Stadt-Obrigkeit hierdurch +
-gehorsamst anderen gültigen Approbation dieses Vergleichs unter anderen dahin mitzuteilen, dass +
-der solcher, sowohl der Commune als deren Heringsräucherer augenscheinlich zum Nutzen und +
-Vorteil gerechnet, den Inhalt derselben strikte befolgt, die etwa verwirkende Bruche, von deren kö-+
  
-niglichen Stadtvogt zur Berechnung losigiert und denjenigen welcher dieser Verfügung sich mit zu +6ti) Die von Euren Hochedlen Magistrat dieser Stadt in Ansetzung der zum verkauft allhier ankommende Heringe und Breitlinge unterm 6ten November 1743 ergangene Verfügung in ihren Valeur verbleibt und derselben von deren Transigenten auf einiger Art und Weise ?? nicht entgegen gehandelt werden darf, hingegen war die hier immer beliebet und und überhaupt, oder einer anderen vertrakt um und zu aller Zeit, von deren Transegentibus und deren Erben oder derjenigen welcher künftig die Heringsraucherei anzufangen gdenken und beginnen, auf das pünktlichste beobachtet und nachgelobet ?. Von letzteren und deren consorten allemal von deren Anfängen ihrer Räucherei mit unterschrieben werden soll, so hoffen und bitten dieselben Euren Hochedlen Stadt-Obrigkeit hierdurch gehorsamst anderen gültigen Approbation dieses Vergleichs unter anderen dahin mitzuteilen, dass der solcher, sowohl der Commune als deren Heringsräucherer augenscheinlich zum Nutzen und Vorteil gerechnet, den Inhalt derselben strikte befolgt, die etwa verwirkende Bruche, von deren königlichen Stadtvogt zur Berechnung losigiert und denjenigen welcher dieser Verfügung sich mit zu unterwerfen, nicht sofort entschliessen sollte, die Räuchereien der Hering und Breitling gelagert und ihrer damit einigen Handel zu treiben, ferner nicht erstattet und zugestanden werden soll.
-unterwerfen, nicht sofort entschliessen sollte, die Räuchereien der Hering und Breitling gelagert und +
-ihrer damit einigen Handel zu treiben, ferner nicht erstattet und zugestanden werden soll.'+
  
-Wir Betroffenen haben diesen Vergleich bei Verpfändung unserer Güter, und die ferner sich einfin- +Wir Betroffenen haben diesen Vergleich bei Verpfändung unserer Güter, und die ferner sich einfindenen Herings-Räucherer gleichfalls bei selbiger Verbindung eigenhändigt unterschrieben.
-denen Herings-Räucherer gleichfalls bei selbiger Verbindung eigenhändigt unterschrieben.+
  
 Jetzo ist solcher Geschehen, Eckernförde, den 26ten Oktober Anno 1766. Jetzo ist solcher Geschehen, Eckernförde, den 26ten Oktober Anno 1766.
  
 (Unterschriften) (Unterschriften)
-Frantz Krantz, Daniel Hinrichsen, Elisabeth Meyeren, Friedrich Hinkelmann, Catarina Margaretha Pe- +Frantz Krantz, Daniel Hinrichsen, Elisabeth Meyeren, Friedrich Hinkelmann, Catarina Margaretha Petersen (mit geführter Hand) Frantz Hinrich Daniel,4 Nic.A.E. Schlotmann, Thomas Jurgen Moller, Friedrich Detlef Julius Kock.
-tersen (mit gefuhrter Hand) Frantz Hinrich Daniel,4 Nic.A.E. Schlotmann, Thomas Jurgen Moller, +
-Friedrich Detlef Julius Kock.+
  
-Auf Seite 356 Copie No8/1780 wird weiter ausgeführt:+Auf Seite 356 Copie Nr. 8/1780 wird weiter ausgeführt:
  
-Wenn die hiesigen Bürger und Heringsräucherer Jürgen Dietrich Kock, Friedr. Detlef Julius Kock sich +Wenn die hiesigen Bürger und Heringsräucherer Jürgen Dietrich Kock, Friedr. Detlef Julius Kock sich mittels einer wieder die Bürger und Fischer Michael Scheller und Lorenz Thomsen et Consorten unterm 26ten Oktober vorigen Jahres eingegangene Vorstellung darüber beschwert daß die Beklagten in ihren Revieren ihre Garn aussetzten und sie mithin in ihren Besitzen stolperten, letzere die Fischer aber ihnen die augenblicklichen Besitze der benannten Reviere und besonders des Zuges um Steenacker streitig machten, über diese Sache abs-que omistapsitte-judica‘ zu untersuchen erachtet, und die strittigen Fangplätze nicht nur auseinander zu reissen, sondern auch fürs künftige, ein fester Regulativ ausfindig zu machen, wo nach beide Kläger und Beklagte sich zu richten. 
-mittels einer wieder die Bürger und Fischer Michael Scheller und Lorenz Thomsen et Consorten un- + 
-term 26ten Oktober vorigen Jahres eingegangene Vorstellung darüber beschwert daß die Beklagten +Als hat derselbigen von dieser Streitsache nicht nur ein sondern behufs einer zu machenden Regulativ eine hinlängliche Kenntnis zu erhalten, zu vorliegende male nicht nur die Heringsräucherer sondern auch die Fischer mündlich vernommen und allendlich nach vielen langen gewordenen Bemühungen nach strenger anordnung möglichst sowohl der Ersteren als Letzteren sich zur Vermeidung nachdrücklicher Entscheidung genau zu erhalten, antworteten sie, diesen zu folgen wollen.
-in ihren Revieren ihre Garn aussetzten und sie mithin in ihren Besitzen stolperten, letzere die Fischer +
-aber ihnen die augenblicklichen Besitze der benannten Reviere und besonders des Zuges um Stee- +
-nacker streitig machten, über diese Sache 'abs-que omistapsitte-judicazu untersuchen erachtet, und +
-die strittigen Fangplätze nicht nur auseinander zu reissen, sondern auch fürs künftige, ein fester Re- +
-gulativ ausfindig zu machen, wo nach beide Kläger und Beklagte sich zu richten. +
-Als hat derselbigen von dieser Streitsache nicht nur ein sondern behufs einer zu machenden Regu- +
-lativ eine hinlängliche Kenntnis zu erhalten, zu vorliegende male nicht nur die Heringsräucherer +
-sondern auch die Fischer mündlich vernommen und allendlich nach vielen langen gewordenen Be- +
-muhungen nach strenger anordnung möglichst sowohl der Ersteren als Letzteren sich zur Vermei- +
-dung nachdrücklicher Entscheidung genau zu erhalten, antworteten sie, diesen zu folgen wollen.+
  
 Die Waadenfischer die ihre beikommende Neuen-Zuge, Steenacker mit einbegriffen als namentlich. Die Waadenfischer die ihre beikommende Neuen-Zuge, Steenacker mit einbegriffen als namentlich.
  
-1. By de Kuhle 2. De Keteltog 3. Luchs-Kuhle 4. Deeptog 5. Schaar 6. Bektog 7. Fuhlbek 8. Kronsort+1. By de Kuhle 
 +2. De Keteltog 
 +3. Luchs-Kuhle 
 +4. Deeptog 
 +5. Schaar 
 +6. Bektog 
 +7. Fuhlbek 
 +8. Kronsort
 9. Steenacker 9. Steenacker
  
-So wie bisher im Besitze derselben gewesen und solche bisher bezogen haben, nach wie vor unein- +So wie bisher im Besitze derselben gewesen und solche bisher bezogen haben, nach wie vor uneingeschränkt behalten, es sollen die Fischer ihm mit ihren Fischernetzen im geringsten nicht hinderlich sein.
-geschrankt behalten, es sollen die Fischer ihm mit ihren Fischernetzen im geringsten nicht hinderlich +
-sein.'+
  
 Weiteres fehlt leider von den Niederschriften. Weiteres fehlt leider von den Niederschriften.
  
-An den vorstehenden Ausführungen ist bemerkenswert, daß es also schon vor mehr als 200 Jahren +An den vorstehenden Ausführungen ist bemerkenswert, dass es also schon vor mehr als 200 Jahren eine Regelung und Einteilung der Wadenfischerei auf Sprotten und Heringe gab.
-eine Regelung und Einteilung der Wadenfischerei auf Sprotten und Heringe gab.+
  
-Zu den vorgenannten Waadenzügen ist es vielleicht doch von Interesse, wo sie sich befanden. +Zu den vorgenannten Waadenzügen ist es vielleicht doch von Interesse, wo sie sich befanden. Erstaunlich ist, dass sie bis zum Ende der Waadenfischerei etwa Anfang der dreißiger Jahre ihre Namen und Standorte behielten. Merkwürdig in der vorstehenden Aufzählung ist, dass der Zug Steenacker‘ als letztes genannt wird, obwohl er zwischen Keteltog‘ und Luchskuhle‘ lag. Es ist anzunehmen, dass dieser Zug erst später eingeführt wurde.
-Erstaunlich ist, dass sie bis zum Ende der Waadenfischerei etwa Anfang der dreissiger Jahre ihre Namen und Standorte behielten. Merkwürdig in der vorstehenden Aufzahlung ist, dass der Zug +
-'Steenackerals letztes genannt wird, obwohl er zwischen 'Keteltogund 'Luchskuhlelag. Es ist an- +
-zunehmen, dass dieser Zug erst später eingeführt wurde.+
  
 Lage der benannten Waadenzüge: Lage der benannten Waadenzüge:
  
-Der Zug 'By de Kuhlewar bis 1914 (wurde damals aufgegeben wegen Behinderung der Hafenein- +Der Zug By de Kuhle‘ war bis 1914 (wurde damals aufgegeben wegen Behinderung der Hafeneinfahrt) von der Brückenhake (jetziger Molenanfang) bis zum alten Steinwellenbrecher. Ausgesetzt wurde die Waade in Richtung Logenhaus (ehemals Krulls Hotel). Bei der Mole ist die alte 1936 entstandene Mole gemeint.
-fahrt) von der Brückenhake (jetziger Molenanfang) bis zum alten Steinwellenbrecher. Ausgesetzt +
-wurde die Waade in Richtung Logenhaus (ehemals Krull's Hotel). Bei der Mole ist die alte 1936 ent- +
-standene Mole gemeint.+
  
-Der Zug 'De Keteltogwar unterhalb des früheren Holzlagers von Timm südlich von der heute noch +Der Zug De Keteltog‘ war unterhalb des früheren Holzlagers von Timm südlich von der heute noch stehenden Mole bis etwa zur heutigen Gastwirtschaft Aurora.
-stehenden Mole bis etwa zur heutigen Gastwirtschaft 'Aurora'.+
  
-hierbei handelt es sich dem Vernehmen nach um einen Bruder meiner Vorfahren In direkter Linie, welche +Hierbei handelt es sich dem Vernehmen nach um einen Bruder meiner Vorfahren in direkter Linie, welche zumeist den Vornamen Fritz oder Friedrich‘ führten.
-zumeist den Vornamen 'Fritz oder Friedrichführten+
  
-Der nächste Zug "Steenackerwar bis zum Platz, an dem heute die Firmen Langefeldt und Hofacker +Der nächste Zug Steenacker‘ war bis zum Platz, an dem heute die Firmen Langefeldt und Hofacker Anlieger sind.
-Anlieger sind.+
  
-Hieran schloss sich der Zug 'Luchs-Kuhlean, der etwa bis zum Strandzugang beim heutigen Ru- +Hieran schloss sich der Zug Luchs-Kuhle‘ an, der etwa bis zum Strandzugang beim heutigen Ruderclub ging. Dies war nördlich der Seebadeanstalt vom Fischer Lorenz Neumann. Dieser Waadenzug konnte auch südlicher ausgesetzt werden.
-derclub ging. Dies war nördlich der Seebadeanstalt vom Fischer Lorenz Neumann. Dieser Waadenzug +
-konnte auch südlicher ausgesetzt werden.+
  
-Der nächste Zug war der 'Deeptogunterhalb der Mitte vom Exer. Dieser Waadenzug wurde später +Der nächste Zug war der Deeptog‘ unterhalb der Mitte vom Exer. Dieser Waadenzug wurde später aufgegeben, wahrscheinlich um mehr Platz für die weiteren Züge zu haben.
-aufgegeben, wahrscheinlich um mehr Platz fur die weiteren Zuge zu haben.+
  
-Es folgte der Zug 'Schaar', etwa unterhalb der heutigen Gastwirtschaft 'Kiek in de Seeund etwas +Es folgte der Zug Schaar, etwa unterhalb der heutigen Gastwirtschaft Kiek in de See‘ und etwas nördlich von einem Anlegesteg von Christoph Marquardt.
-nördlich vom einem Anlegesteg von Christoph Marquardt.+
  
-Dann kam der 'Bektog', der seinen Namen von dem etwas nördlich vom alten Schlachthof (heutiges +Dann kam der Bektog, der seinen Namen von dem etwas nördlich vom alten Schlachthof (heutiges Wellenbad) auslaufenden Bach hatte und meistens nur mit Bek‘ benannt wurde. Später hinzugekommen sind in diesem Bereich die Züge ‚Neubek‚Hut‘ und Mütz.
-Wellenbad) auslaufenden Bach hatte und meisten nur mit 'Bekbenannt wurde. Spater hinzugekom- +
-men sind in diesem Bereich die Zuge 'Neubek''Hot' und 'Mütz'.+
  
-Der weiter im Protokoll benannte Zug "Fuhlbekwar auf der nördlichen Strandseite am 'Ort(etwa +Der weiter im Protokoll benannte Zug Fuhlbek‘ war auf der nördlichen Strandseite am Ort‘ (etwa heutiger Segelhafen) und der Zug Kronsort‘ befand sich auf der Südseite vor Kronsort in der Nähe von Aschau.
-heutiger Segelhafen) und der Zug 'Kronsortbefand sich auf der Südseite vor Kronsort in der Nahe +
-von Aschau.+
  
-Mit der Ausweitung der Fangplätze entlang der Bucht entstanden in den Folgejahren weitere Waa- +Mit der Ausweitung der Fangplätze entlang der Bucht entstanden in den Folgejahren weitere Waadenzüge, hiervon 73 auf der Nordseite und 64 an der Südseite. Zur Waadenfischerei werde ich an anderer Stelle noch weitere Ausführungen machen.
-denzuge, hiervon 73 auf der Nordseite und 64 an der Südseite. Zur Waadenfischerei werde ich an +
-anderer Stelle noch weitere Ausführungen machen.+
  
-Die vorgenannten Protokollauszüge beweisen, daß es zu dieser Zeit bereits 9 Fischräuchereien in +Die vorgenannten Protokollauszüge beweisen, dass es zu dieser Zeit bereits 9 Fischräuchereien in Eckernförde gab, die auch das Privileg zur Waadenfischerei hatten. Die Rechte aus diesem Privileg nahmen sie auch wahr, wie der Streitfall aus 1780 gegen die besagten Kleinfischer beweist. Gerade über den Fangplatz Steenacker‘ hat es auch in den späteren Jahren immer wieder Streitigkeiten zwischen den Waadfischern und den Kleinfischern gegeben. Der Fangplatz wurde dann später durch die Provinzialregierung den Kleinfischern zugesprochen.
-Eckernförde gab, die auch das Privileg zur Waadenfischerei hatten. Die Rechte aus diesem Privileg +
-nahmen sie auch wahr, wie der Streitfall aus 1780 gegen die besagten Kleinfischer beweist. Gerade +
-über den Fangplatz 'Steenackerhat es auch in den späteren Jahren immer wieder Streitigkeiten +
-zwischen den Waadfischern und den Kleinfischern gegeben. Der Fangplatz wurde dann später durch +
-die Provinzialregierung den Kleinfischern zugesprochen.+
  
-Es ergibt sich auch aus den Aufzeichnungen, dass es zu dieser Zeit auch unter den Fischräucherern +Es ergibt sich auch aus den Aufzeichnungen, dass es zu dieser Zeit auch unter den Fischräucherern und den Fischern schwarze Schafe gegeben hat, die sich nicht an die Bestimmungen der Stadt richteten und eine Art Schwarzhandel betrieben. Es ist hierdurch ebenfalls erwiesen, dass die Fischwaren bis Hamburg und darüber hinaus verkauft worden sind.
-und den Fischern schwarze Schafe gegeben hat, die sich nicht an die Bestimmungen der Stadt rich- +
-teten und eine Art Schwarzhandel betrieben. Es ist hierdurch ebenfalls erwiesen, daß die Fischwaren +
-bis Hamburg und darüber hinaus verkauft worden sind.+
  
-An dieser Stelle noch einige Ausführungen zur Fischverarbeitung in der damaligen Zeit. Aus ent- +An dieser Stelle noch einige Ausführungen zur Fischverarbeitung in der damaligen Zeit. Aus entsprechenden Unterlagen ist zu entnehmen, dass auch im Seehandel des 17. und 18. Jahrhunderts viele Salzheringe sowie Räucherware von Eckernförde aus ihren Weg nach außerhalb fanden. Hieraus ist zu schließen, dass hinsichtlich des Räucherverfahrens anders als heute verarbeitet wurde, denn nach der heutigen Räucherart hätten die Fische die langen Transportwege nicht überstanden.
-sprechenden Unterlagen ist zu entnehmen, daß auch im Seehandel des 17. und 18. Jahrhunderts viele +
-Salzheringe als auch Räucherware von Eckernförde aus ihren Weg nach ausserhalb fanden. Hieraus +
-ist zu schliessen, dass hinsichtlich des Räucherverfahrens anders als heute verarbeitet wurde, denn +
-nach der heutigen Räucherart hätten die Fische die langen Transportwege nicht überstanden.+
  
-In diesem Zusammenhang erzählte mir Anfang der 20er-Jahre Joh.v.Soosen, zu der Zeit ein alter +In diesem Zusammenhang erzählte mir Anfang der 20er-Jahre Joh. v. Soosen, zu der Zeit ein alter Eckernförder Fischer und Räucherer, einiges über die Fischräuchereien und den Versand von Frischfisch und Räucherware in Eckernförde aus der selbsterlebten Zeit um 1870, also bevor die Eisenbahn existierte.
-Eckernförder Fischer und Räucherer, einiges über die Fischräuchereien und den Versand von Frisch- +
-fisch und Räucherware in Eckernförde aus der selbsterlebten Zeit um 1870, also bevor die Eisenbahn +
-existierte. +
-Hiernach wurden die vielen in Eckernförde angelandeten Fische, grüne Heringe, Dorsch oder Plattfi- +
-sche, wie geräucherte Ware mit Pferdefuhrwerken aus Hamburg und anderen Städten abgeholt bzw. +
-mit Eckernförder Fuhrwerken nach anderen Orten gebracht. Als dann die Eisenbahn bis Kiel ging, sind +
-diese Waren per Fuhrwerk nach Kiel gebracht und von dort weiterbefördert worden. Wie Soosen +
-sagte, ist danach die Kundschaft für alle Räuchereien rapide angestiegen. +
-Besonders die geräucherten Sprotten galten als Delikatesse und der Versand nahm in diesem Be- +
-reich ein grossen Umfang an. Da als Versandort Kiel galt, entstand bekanntlich der Begriff 'Kieler +
-Sprotten' der noch heute als Markenbegriff seine Gultigkeit hat. +
-Joh.v.Soosen berichtete auch von den 'Karnern'. Hierbei handelte es sich um einen besonders hart +
-geräuchertern Hering, der als Dauerware haltbar war und besonders von den Bauern in der Schlei- +
-gegend, die nebenher den Heringsfang betrieben, hergestellt wurde. Die Abnehmer dieser Heringe +
-sowie von gedorrten und gesalzenen Heringen waren zum grossen Teil Händler aus Thüringen, +
-Sachsen, Bayern und aus Kartnen in Österreich. im Volksmund 'Kaerners' oder 'Karner' genannt.In +
-jedem Frühjahr kamen diese Händler mit ihren von 2 bis 3 Pferden gezogenen Karren in unser Gebiet, +
-um Erzeugnisse ihrer Heimat zu verkaufen. Sie wurden im Volksmund 'Kaerners' oder 'Karner' ge- +
-nannt. Auf dem Rückweg erstanden sie dafür Produkte des Nordens. Hlerzu gehörten vor allem auch +
-die haltbar geräucherlen Heringe, die sie verhaltnismassig billlg erstanden, sich jedoch durch die +
-vielen Zolle unterwegs ver- teuerten. Dem Vernehmen nach soll der Hering jedoch daheim nicht mehr+
  
-als 2 p(schilling) gekostet habensodass sich u.a. die Frauen an den Spinnrädern diese Heringe +Hiernach wurden die vielen in Eckernförde angelandeten Fischegrüne Heringe, Dorsch oder Plattfische, wie geräucherte Ware mit Pferdefuhrwerken aus Hamburg und anderen Städten abgeholt bzwmit Eckernförder Fuhrwerken nach anderen Orten gebrachtAls dann die Eisenbahn bis Kiel gingsind diese Waren per Fuhrwerk nach Kiel gebracht und von dort weiterbefördert worden. Wie Soosen sagteist danach die Kundschaft für alle Räuchereien rapide angestiegen.
-kauften. Der Name 'Karner' ist sicherlich hieraus entstanden und gall nur für Heringe, die im Frühjahr +
-zunachst leicht gesalzen und solange geräuchert wurdenbis sie dunkelbraun und hart waren wie +
-Holz. Die so geräucherten Heringe waren sehr schmackhaft und konnten als Dauerware die wochen- +
-lange Reisen bis zum Verzehr überstehenNach seinen Angaben hat v.Soosen, der vorher Besitzer +
-von 2 Waaden war und nach dem Verkauf als Räuchermeister in Eckernförde und später in Kappeln +
-gearbeitet hat, in Kappeln bei der Räucherei Fr.Föh jedes Frühjahr noch mehrere Jahre lang die zu +
-dieser Zeit reichhaltigen Schleiheringe zu 'Karners' geräuchert. Diese wurden jedoch nicht mehr mit +
-Fuhrwerken abgeholtsondern mit der Post oder als Eilgut mit der Bahn in den Süden versandt. Rei- +
-sen bis zum Verzehr überstehen. Heute wird ein ähnlich verarbeiteter Hering teilweise noch als so- +
-genannter Lachshering angeboten. +
-Von einigen Rauchereien in Eckernförde wurden 'Karner' bis zum Krieg 1914/18 und in Kappeln auch +
-noch spater als Dauerware hergestellt. Es ist anzunehmen, dass die Heringe bereits im 17. Jahrhun- +
-dert so geräuchert worden sind, da der Begriff 'Karner' zu dieser Zeit bereits auftauchtSonst hätten +
-die Heringe, wie bereits gesagt, die langen Transportwege nicht uberstanden.+
  
-In Eckernförde war dem Vernehmen nach der 1716 in Eckernförde geborene Fischer Friedrich Hinkel- +Besonders die geräucherten Sprotten galten als Delikatesse und der Versand nahm in diesem Bereich einen großen Umfang an. Da als Versandort Kiel galtentstand bekanntlich der Begriff ‚Kieler Sprotten‘, der noch heute als Markenbegriff seine Gültigkeit hat.
-mann, der erste, der sich fur das Räuchern von Fischen besondere Räucherkammern baute und somit +
-die erste echte Fischräucherei in Eckernförde begründete. Vorher wurden die Fische zumeist von den +
-Fischern uber den offenen Herd oder im Schornstein geräuchert. Diese Verfahren wurde noch lange +
-von Fischern, die ihren eigenen Fang räucherten und verkauften, angewendet.+
  
-Aus der Geschichte der Fischverarbeitung und insbesonders über das Gewerbe der Fischräuchereien +Joh. v. Soosen berichtete auch von den ‚Karnern‘. Hierbei handelte es sich um einen besonders hart geräucherten Hering, der als Dauerware haltbar war und besonders von den Bauern in der Schlei-Gegenddie nebenher den Heringsfang betrieben, hergestellt wurde. Die Abnehmer dieser Heringe sowie von gedörrten und gesalzenen Heringen waren zum großen Teil Händler aus ThüringenSachsen, Bayern und aus Kärnten in Österreich. Im Volksmund ‚Kaerners‘ oder ‚Karner‘ genannt. In jedem Frühjahr kamen diese Händler mit ihren von 2 bis 3 Pferden gezogenen Karren in unser Gebiet, um Erzeugnisse ihrer Heimat zu verkaufen. Sie wurden im Volksmund ‚Kaerners‘ oder ‚Karner‘ genannt. Auf dem Rückweg erstanden sie dafür Produkte des Nordens. Hierzu gehörten vor allem auch die haltbar geräucherten Heringe, die sie verhältnismäßig billig erstanden, sich jedoch durch die vielen Zölle unterwegs verteuerten. Dem Vernehmen nach soll der Hering jedoch daheim nicht mehr als 2 Pfennig (Schilling) gekostet haben, sodass sich u. a. die Frauen an den Spinnrädern diese Heringe kauften. Der Name ‚Karner‘ ist sicherlich hieraus entstanden und galt nur für Heringe, die im Frühjahr zunächst leicht gesalzen und solange geräuchert wurdenbis sie dunkelbraun und hart waren wie Holz. Die so geräucherten Heringe waren sehr schmackhaft und konnten als Dauerware die wochenlangen Reisen bis zum Verzehr überstehen.
-läßt sich sicherlich auch maNCH Interessantes berichtenaber ich möchte nun wieder zum eigentli- +
-chen Thema, die Fischerei und die Fangmethodenzurückkommen.+
  
-===Die Fischerei ab dem 19Jahrhundert===+Nach seinen Angaben hat v. Soosen, der vorher Besitzer von 2 Waaden war und nach dem Verkauf als Räuchermeister in Eckernförde und später in Kappeln gearbeitet hat, in Kappeln bei der Räucherei Fr. Föh jedes Frühjahr noch mehrere Jahre lang die zu dieser Zeit reichhaltigen Schleiheringe zu ‚Karners‘ geräuchert. Diese wurden jedoch nicht mehr mit Fuhrwerken abgeholt, sondern mit der Post oder als Eilgut mit der Bahn in den Süden versandt. Reisen bis zum Verzehr überstehen. Heute wird ein ähnlich verarbeiteter Hering teilweise noch als sogenannter Lachshering angeboten.
  
-Durch die Zunahme der Bevölkerung vergrösserte sich zwangslaufig auch der Bedarf an Nahrungs- +Von einigen Räuchereien in Eckernförde wurden ‚Karner‘ bis zum Krieg 1914/18 und in Kappeln auch noch später als Dauerware hergestelltEs ist anzunehmen, dass die Heringe bereits im 17. Jahrhundert so geräuchert worden sind, da der Begriff ‚Karner‘ zu dieser Zeit bereits auftauchtSonst hätten die Heringe, wie bereits gesagt, die langen Transportwege nicht überstanden.
-mitteln und damit auch an FischMit verbesserten Netzarten und Ausweitung der Fanggründe vom +
-Noor und Hafengebiet zu den weiteren Küstenstreifen der Bucht trug man der erhöhten Nachfrage +
-RechnungWie bereits erwähntwurden neue Waadenzüge gebildet. Diese Waadenzüge wurden ent- +
-sprechend ihrer Lage benannt und unterlagen den Bestimmungen der Stadt bzw. unterstanden dem +
-königlichen Stadtvogt und später der Provinzialregierung. Die Waadenzüge wurden den Waadfischern +
-durch die Behörden mit den entsprechenden Privilegien und Pflichten zugewiesen. Verstöße hierge- +
-gen wurden mit Strafen bzw. Bußen geahndet. Die alten Bestimmungen fur die Waadenfischerei sind +
-im Prinzip bis zum Ende der Waadenfischerei um etwa 1930 als Grundlage fur die Fischereiverord- +
-nungen gültig geblieben.+
  
-Mit dem Wachsen der Fischerei und der damit verbunden Ausweitung der Fanggründe ausserhalb der +In Eckernförde war dem Vernehmen nach der 1716 in Eckernförde geborene Fischer Friedrich Hinkelmann der erste, der sich für das Räuchern von Fischen besondere Räucherkammern baute und somit die erste echte Fischräucherei in Eckernförde begründeteVorher wurden die Fische zumeist von den Fischern über den offenen Herd oder im Schornstein geräuchertDiese Verfahren wurden noch lange von Fischern, die ihren eigenen Fang räucherten und verkauftenangewendet.
-Innenförde und Verlagerung auf Wassertiefen vonltg bis /g Metern wurden auch die Waadnetze ver- +
-größert. Die Flügel (Waadenarme) erhielten eine Länge bis zu 115 m und die Staufigkeit der Flügel +
-wurde bis zu 14m Tiefe erweitert und der Hamen ebenso vergrößertSomit wurden die Waaden der +
-größeren Wassertiefe und den hierdurch veränderten Strömungsverhältnissen angepasstEs bestan- +
-den zuletzt 144 von der Provinzialregierung in Schleswig anerkannte Waadenzüge in der Eckernförder +
-Bucht, die in der Zeit vom 1. September bis Ende April den Waadenfischern vorbehalten waren. In +
-dieser Zeit durften diese Fanggrümde also im Prinzip nicht von anderen Fischernbesonders Stell- +
-netzfischern genutzt werden.+
  
-Durch die sich Ende der 20-er Jahre rapide verschlechterten Fangergebnisse, aber auch durch den +Aus der Geschichte der Fischverarbeitung und insbesondere über das Gewerbe der Fischräuchereien lässt sich sicherlich auch manches Interessante berichtenaber ich möchte nun wieder zum eigentlichen Thema, die Fischerei und die Fangmethodenzurückkommen.
-Preisverfall, ging diese Art der Fischerei zu Ende, da sie den Fischern keine ausreichende Existens +
-mehr boten. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß es sich um eine sehr personalstarke und im Material +
-aufwendige Art der Fischerei handelte. Hinzukamdaß die Waadenbesitzer immer älter wurden und +
-nur noch beschrankt selbst tatig waren. +
-Fur die über Jahrhunderte alte Waadenfischerei, die um 1900 herum ihren Höhepunkt mit 72 Waaden +
-erreichte und noch im ersten Weltkrieg und danach mit 50 Waaden bestehen blieb, eine Tragödie und +
-ein bitteres sowie trauriges Ende. Hiermit verschwand auch der Anblick der riesigen zum Trocknen +
-aufgehangenen Netze, die das Stadtbild am Exeram Strand und am Jungfernstieg sowie in Borby +
-auf der Fischerkoppel bestimmten.+
  
-Im 2Weltkrieg sind nochmal 3 Waaden im Betrieb gewesen, die sich auch rentierten aber dann auch +=== Die Fischerei ab dem 19Jahrhundert ===
-plötzlich wieder zu Ende gingen. Dasselbe Schicksal erlebte die um 1918 eingeführte Ringwaadenfi-+
  
-scherei gegen Ende der 20er-Jahre. Diese lebte 1950 mit 3 Ringwaaden erneut auf und erzielte fur +Durch die Zunahme der Bevölkerung vergrößerte sich zwangsläufig auch der Bedarf an Nahrungsmitteln und damit auch an FischMit verbesserten Netzarten und Ausweitung der Fanggründe vom Noor und Hafengebiet zu den weiteren Küstenstreifen der Bucht trug man der erhöhten Nachfrage Rechnung. Wie bereits erwähnt, wurden neue Waadenzüge gebildet. Diese Waadenzüge wurden entsprechend ihrer Lage benannt und unterlagen den Bestimmungen der Stadt bzw. unterstanden dem königlichen Stadtvogt und später der Provinzialregierung. Die Waadenzüge wurden den Waadfischern durch die Behörden mit den entsprechenden Privilegien und Pflichten zugewiesen. Verstöße hiergegen wurden mit Strafen bzw. Bußen geahndet. Die alten Bestimmungen für die Waadenfischerei sind im Prinzip bis zum Ende der Waadenfischerei um etwa 1930 als Grundlage für die Fischereiverordnungen gültig geblieben.
-eine kurze Periode auch gute ErfolgeNach einem letzten großen Fang der 3 Ringwaaden ging diese +
-Flscherei auch endgültig zu Ende.+
  
-Die bereits erwähnte Ausweitung der Fischerei zu Beginn des 19. Jahrhunderts führte auch zur +Mit dem Wachsen der Fischerei und der damit verbundenen Ausweitung der Fanggründe außerhalb der Innenförde und Verlagerung auf Wassertiefen von bis zu 10 ??????????Metern wurden auch die Waadnetze vergrößertDie Flügel (Waadenarme) erhielten eine Länge bis zu 115 m und die Staufigkeit der Flügel wurde bis zu 14 m Tiefe erweitert und der Hamen ebenso vergrößertSomit wurden die Waaden der größeren Wassertiefe und den hierdurch veränderten Strömungsverhältnissen angepasst. Es bestanden zuletzt 144 von der Provinzialregierung in Schleswig anerkannte Waadenzüge in der Eckernförder Bucht, die in der Zeit vom 1. September bis Ende April den Waadfischern vorbehalten waren. In dieser Zeit durften diese Fanggründe also im Prinzip nicht von anderen Fischern, besonders Stellnetzfischern, genutzt werden.
-Gründung des Fischerei-VereinesIm Jahr 1831 stellten mehrere Waaden-und Kleinfischer beim Ma- +
-gistrat der Stadt einen Antrag um Zulassung für die Gründung eines VereinesHauptgrund war vor +
-allen Dingen, daß hierdurch eine bessere Regelung für die Verteilung der Fangplätze erreicht und +
-eine Art Berufsvertretung der Waadenfischer in etwa nach Art der Zünfte auch gegenüber der Obrig- +
-keit wahrgenommen werden sollte.+
  
-Im Jahr 1833 wurde der Verein gegründet. Grundungsmitglieder waren 37 Waaden-und Kleinfischer. +Durch die sich Ende der 20er Jahre rapide verschlechterten Fangergebnisse, aber auch durch den Preisverfall, ging diese Art der Fischerei zu Endeda sie den Fischern keine ausreichende Existenz mehr botHierbei ist zu berücksichtigendass es sich um eine sehr personalstarke und im Material aufwendige Art der Fischerei handelteHinzu kamdass die Waadenbesitzer immer älter wurden und nur noch beschränkt selbst tätig waren.
-Zu dieser Zeit sind 9 Handwaaden in Betrieb gewesen. Da diese Waaden noch verhaltnismäßig klein +
-warenkann man pro Wade mit einer Besatzung von 4 Mann rechnenIm Jahre 1842 waren 12 Waa- +
-den in Betriebdie sich immer noch nur auf die vorgenannten 9 Waadenzüge in Stadtnähe be- +
-schrankten. Im weiteren Verlauf kamen weitere Waaden hinzu und es wurden entsprechend die +
-Waadenzüge erweitert. Mit der Vergrößerung rung der Waaden stieg die Zahl der Besatzung auf 6 +
-bis 8 Mann pro Waade. 1850 waren 16 Waaden im Verein registriert und auch andere Fischer konnten +
-die Mitgliedschaft erwerben. 1856 waren bereits 54 Fischer Mitglied des Vereines. Zu dieser Zeit +
-wurde eine eigene Kranken-und Witwenunterstützungskasse gegründet, die noch bis zur Währungs- +
-reform im Juni 1948 entsprechende Zahlungen leistete70 Mitglieder beschlossen 1860 eine neue +
-Satzung, die 30 Artikel umfasste und 1865 stimmten 65 Fischer für eine Änderung der Satzung (Artikel +
-11). Im Jahr 1880 erklärten 170 Fischer ihre Mitgliedschaft im Verein.+
  
-Wie auch heute noch allgemein festzustellen ist, je größer der Verein, umso mehr Schwierigkeiten im +Für die über Jahrhunderte alte Waadenfischerei, die um 1900 herum ihren Höhepunkt mit 72 Waaden erreichte und noch im Ersten Weltkrieg und danach mit 50 Waaden bestehen bliebeine Tragödie und ein bitteres sowie trauriges EndeHiermit verschwand auch der Anblick der riesigen zum Trocknen aufgehängten Netzedie das Stadtbild am Exeram Strand und am Jungfernstieg sowie in Borby auf der Fischerkoppel bestimmten.
-Verein. Dieser Grundsatz galt auch damals für den Fischerei-Verein. Es hat zu dieser Zeit oft Streit +
-gegeben zwischen den Mitgliedernvor allen Dingen wohl zwischen Waadbesitzern und Kleinfischern. +
-1887 entzweite sich der Verein und die Waadbesitzer gründeten einen eigenen Verein. 98 Mitglieder +
-traten zum neuen Verein überwährend 150 Mitglieder im alten Verein verblieben. Es gab aber auch +
-Fischerdie in beiden Vereinen Mitglied waren. Der verbleibende Kleinfischerverein ist als rechtlicher +
-Nachfolger des 1833 gegründeten Vereins anzusehen, da er die größere Zahl der Mitglieder aufwies, +
-die bis 1896 auf 220 anstiegen.5 Die Anzahl der Waaden betrug 1890 59 Stück, so daß zu dieser Zeit +
-alle 144 Waadenzüge der Bucht in Anspruch genommen wurden. Diese Züge wurden vom Verein +
-jährlich für die Fangsaison an die Waaden neu vergeben.+
  
-Nach einer Statistik des Oberfischmeisteramtes gab es 1894 in Eckernförde 250 Berufsfischer und +Im Zweiten Weltkrieg waren nochmal 3 Waaden im Betrieb, die sich auch rentierten, aber dann auch plötzlich wieder zu Ende gingen. Dasselbe Schicksal erlebte die um 1918 eingeführte Ringwaadenfischerei gegen Ende der 20er-JahreDiese lebte 1950 mit 3 Ringwaaden erneut auf und erzielte für eine kurze Periode auch gute ErfolgeNach einem letzten großen Fang der 3 Ringwaaden ging diese Fischerei auch endgültig zu Ende.
-uber 100 Nebenerwerbs- oder Gelegenheitsfischer. Letzere waren zum großen Teil hauptberuflich im +
-Baugewerbe tatig und gingen der Fischerei in den Wintermonaten nach, wenn sie im Hauptberuf nicht +
-arbeiten konntenViele von ihnen hatte eigene Boote und entsprechende Netze. Um die Jahrhun- +
-dertwende erlebte die Eckernförder Fischerei ihre beste Zeit und stellte einen wichtigen Wirtschafts- +
-faktor in der Stadt darIn der Waadensaison waren zu dieser Zeit 72 Waaden mit 144 Booten in Be- +
-trieb. Rechnet man pro Boot - 4 Mann Besatzung, so waren alleine in diesem Zweig ca. 550 Mann +
-beschäftigt. Daneben gab es dann noch die Fischer, welche mit ihren Booten oder Quasen die Fi- +
-scherei mit Stellnetzen auf Hering, Sprotten und Butt betriebenAuch hier waren in der Regel Mann +
-Besatzung je Boot notwendig, so daß nochmals an die 100 Mann in der Fischerei tatig waren. Rechnet +
-man noch die große Anzahl der Arbeitskräfte in der Fischverarbeitung hinzu, kann man den enormen +
-Wirtschaftsfaktor für die Stadt bemessen, die zu dieser Zeit ca. 5500 Einwohner hatte. In guten Fang- +
-saisonen waren auch ein Teil der Kieler Fischer in Eckernförde tätigt.+
  
-In diesem Zusammenhang taucht natürlich die Frage auf, wieso von dieser großen Zeit der Fischerei +Die bereits erwähnte Ausweitung der Fischerei zu Beginn des 19Jahrhunderts führte auch zur Gründung des Fischerei-VereinesIm Jahr 1831 stellten mehrere Waaden- und Kleinfischer beim Magistrat der Stadt einen Antrag um Zulassung für die Gründung eines VereinesHauptgrund war vor allen Dingendass hierdurch eine bessere Regelung für die Verteilung der Fangplätze erreicht und eine Art Berufsvertretung der Waadenfischer in etwa nach Art der Zünfte auch gegenüber der Obrigkeit wahrgenommen werden sollte.
-so gut wie nichts nachgeblieben istZu dieser Zeit war der Fischer allein auf sein Können, seinen +
-Fleiß und seine Kenntnisse über Wind, Wasser und das Fischverhalten angewiesenFür schlechte +
-Wetterperioden und insbesonders für Eiswinter hatte er selbst Vorsorge für sich, seine Familienan- +
-gehörigen und teilweise auch für seine Besatzung zu treffenSubventionenBeihilfen, Darlehen und +
-dergleichen seitens der öffentlichen Hand waren unbekannt. Berücksichtigt man ferner, daß die Be- +
-völkerungszahl bedeutenniedriger als heute war und der Preis ausschließlich von Angebot und +
-Nachfrage bestimmt wurde, ist man nachherein doch sehr verwundert über den Abfall dieses tradi- +
-tionsreichen Gewerbes. Es soll hier jedoch nicht verkannt werden, daß die zunehmende Technisie- +
-rung mit höheren Betriebskosten und der Übergang zu radikaleren Fangmethoden, z.B. die rück- +
-sichtslose 'Gammelfischerei', d.h die radikale Abfischung der Fischbrut in den Kriegen für die +
  
-(Die Zahlenangaben enstammen den Vereinsprotokollen)+Im Jahr 1833 wurde der Verein gegründet. Gründungsmitglieder waren 37 Waaden- und Kleinfischer. Zu dieser Zeit waren 9 Handwaaden in Betrieb. Da diese Waaden noch verhältnismäßig klein waren, kann man pro Waade mit einer Besatzung von 4 Mann rechnen. Im Jahre 1842 waren 12 Waaden in Betrieb, die sich immer noch nur auf die vorgenannten 9 Waadenzüge in Stadtnähe beschränkten. Im weiteren Verlauf kamen weitere Waaden hinzu und es wurden entsprechend die Waadenzüge erweitert. Mit der Vergrößerung der Waaden stieg die Zahl der Besatzung auf 6 bis 8 Mann pro Waade. 1850 waren 16 Waaden im Verein registriert und auch andere Fischer konnten die Mitgliedschaft erwerben. 1856 waren bereits 54 Fischer Mitglied des Vereines. Zu dieser Zeit wurde eine eigene Kranken- und Witwenunterstützungskasse gegründet, die noch bis zur Währungsreform im Juni 1948 entsprechende Zahlungen leistete. 70 Mitglieder beschlossen 1860 eine neue Satzung, die 30 Artikel umfasste, und 1865 stimmten 65 Fischer für eine Änderung der Satzung (Artikel 11). Im Jahr 1880 erklärten 170 Fischer ihre Mitgliedschaft im Verein.
  
-direkte Ernährung und für die Fischmehlfabrikengroße Auswirkungen gehabt habenDer Fischer +Wie auch heute noch allgemein festzustellen istje größer der Verein, umso mehr Schwierigkeiten im VereinDieser Grundsatz galt auch damals für den Fischerei-Verein. Es hat zu dieser Zeit oft Streit gegeben zwischen den Mitgliedernvor allen Dingen wohl zwischen Waadbesitzern und Kleinfischern1887 entzweite sich der Verein und die Waadbesitzer gründeten einen eigenen Verein. 98 Mitglieder traten zum neuen Verein über, während 150 Mitglieder im alten Verein verblieben. Es gab aber auch Fischer, die in beiden Vereinen Mitglied waren. Der verbleibende Kleinfischerverein ist als rechtlicher Nachfolger des 1833 gegründeten Vereins anzusehen, da er die größere Zahl der Mitglieder aufwies, die bis 1896 auf 220 anstiegen. Die Anzahl der Waaden betrug 1890 59 Stück, so dass zu dieser Zeit alle 144 Waadenzüge der Bucht in Anspruch genommen wurden. Diese Züge wurden vom Verein jährlich für die Fangsaison an die Waaden neu vergeben.
-selbst hat also ein gutes Stück Mitverantwortung bei dieser Entwicklung mitzutragen. +
-Die große Zunahme des Fischereigewerbes ab etwa 1860 an ist wohl auch darauf zuruckzuführendaß +
-ab 1862 mechanisch hergestellte Netze als Rohware aus Schottland eingeführt wurden und auf den +
-Markt kamenAb 1873 wurden auch in Deutschland Netze aller Art mechanisch, d.h. fabrikmäßig +
-hergestellt. Vorher musste der Fischer seine Netze selbst knoten. Dies geschah meistens in der Fa- +
-milie oder die Netze wurden zum Knoten in Auftrag gegeben. Es gab mehrere Einwohner, die sich +
-mit der Herstellung von Netzen in allen Maschenweiten beschäftigten.+
  
-In diesem Zusammenhang möchte ich einen kurzen Bericht aus eigener Erinnerung einfügen. +Nach einer Statistik des Oberfischmeisteramtes gab es 1894 in Eckernförde 250 Berufsfischer und über 100 Nebenerwerbs- oder GelegenheitsfischerLetztere waren zum großen Teil hauptberuflich im Baugewerbe tätig und gingen der Fischerei in den Wintermonaten nachwenn sie im Hauptberuf nicht arbeiten konnten. Viele von ihnen hatten eigene Boote und entsprechende NetzeUm die Jahrhundertwende erlebte die Eckernförder Fischerei ihre beste Zeit und stellte einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Stadt darIn der Waadensaison waren zu dieser Zeit 72 Waaden mit 144 Booten in BetriebRechnet man pro Boot 3 bis 4 Mann Besatzungso waren allein in diesem Zweig ca550 Mann beschäftigt. Daneben gab es dann noch die Fischerwelche mit ihren Booten oder Quasen die Fischerei mit Stellnetzen auf HeringSprotten und Butt betrieben. Auch hier waren in der Regel 3 Mann Besatzung je Boot notwendig, so dass nochmals an die 100 Mann in der Fischerei tätig warenRechnet man noch die große Anzahl der Arbeitskräfte in der Fischverarbeitung hinzukann man den enormen Wirtschaftsfaktor für die Stadt bemessen, die zu dieser Zeit ca5500 Einwohner hatteIn guten Fangsaisonen waren auch ein Teil der Kieler Fischer in Eckernförde tätig.
-Am Jungfernstiegwo heute das Gebaude von JohsManss(Klempnermeister) steht, wohnten die +
-Geschwister Lorenzen (Bruder mit 2 Schwestern, die noch nach 1910 viele Netze und Netzbahnen fur +
-die Fischer geknotet habenSie hatten sich vor allen Dingen darauf spezialisiert, die maschinell her- +
-gestellten Buttstellnetze mit einer verstärkten Sohlmasche (Umknotenmasche) zu versehen. Dieses +
-geschah pro Buttnetz mit einer Lange von 70 m je oben und untenIch bin ein paar mal mit meinem +
-Vater dort gewesenwenn er Buttnetze zum Umknoten hinbrachteJedesmal lagen da eine ganze +
-Menge von Netzenjeweils mit Namen des zugehörenden Fischers versehen, die noch zu bearbeiten +
-waren. Aber auch fur die Waadennetze, und zwar fur die Unter- und Obertücher (als Tücher wurden +
-die langen Netzbahnen genannt) haben die Lorenzen's eine große Menge der erforderlichen Sohl- +
-maschen geknotetAls später die Fabriken dazu übergingen, die Netze endgültig fertigzustellenging +
-für diese Familie die Tätigkeit zu EndeSie haben danach mit der Herstellung (Nagelung) von Fisch- +
-kisten fur die Räuchereien begonnenAuch dieses war eine typische Tatigkeit in Zusammenhang mit +
-der Eckernförder Fischerei, die heute leider auch in Vergessenheit geraten ist.+
  
-Ich möchte meinen Bericht nun zunächst der Fischerei auf Plattfisch zuwendenDer Fang von Platt- +In diesem Zusammenhang taucht natürlich die Frage auf, wieso von dieser großen Zeit der Fischerei so gut wie nichts nachgeblieben ist. Zu dieser Zeit war der Fischer allein auf sein Können, seinen Fleiß und seine Kenntnisse über Wind, Wasser und das Fischverhalten angewiesenFür schlechte Wetterperioden und insbesondere für Eiswinter hatte er selbst Vorsorge für sich, seine Familienangehörigen und teilweise auch für seine Besatzung zu treffen. Subventionen, Beihilfen, Darlehen und dergleichen seitens der öffentlichen Hand waren unbekannt. Berücksichtigt man ferner, dass die Bevölkerungszahl bedeutend niedriger als heute war und der Preis ausschließlich von Angebot und Nachfrage bestimmt wurde, ist man nachträglich doch sehr verwundert über den Abfall dieses traditionsreichen GewerbesEs soll hier jedoch nicht verkannt werden, dass die zunehmende Technisierung mit höheren Betriebskosten und der Übergang zu radikaleren Fangmethoden, z. B. die rücksichtslose ‚Gammelfischerei‘, d. h. die radikale Abfischung der Fischbrut in den Kriegen für die direkte Ernährung und für die Fischmehlfabrikengroße Auswirkungen gehabt haben. Der Fischer selbst hat also ein gutes Stück Mitverantwortung bei dieser Entwicklung mitzutragen. 
-fisch befasste sich im wesentlichen mit dem Goldbutt und später auch von StrufbuttAls Nebenfang + 
-gab es dann noch den einfachen Butt, auch Plaaten genannt.+Die große Zunahme des Fischereigewerbes ab etwa 1860 ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass ab 1862 mechanisch hergestellte Netze als Rohware aus Schottland eingeführt wurden und auf den Markt kamen. Ab 1873 wurden auch in Deutschland Netze aller Art mechanisch, d.h. fabrikmäßig hergestellt. Vorher musste der Fischer seine Netze selbst knoten. Dies geschah meistens in der Familie oder die Netze wurden zum Knoten in Auftrag gegeben. Es gab mehrere Einwohner, die sich mit der Herstellung von Netzen in allen Maschenweiten beschäftigten. 
 + 
 +In diesem Zusammenhang möchte ich einen kurzen Bericht aus eigener Erinnerung einfügen.
  
-Die Anzahl der Boote für die Goldbuttfischereiauch Quasen genannt, ist ab 1860 ständig gestiegen. +Am Jungfernstiegwo heute das Gebäude von JohsManss ??????(Klempnermeister) steht, wohnten die Geschwister Lorenzen (Bruder mit 2 Schwestern, die noch nach 1910 viele Netze und Netzbahnen für die Fischer geknotet habenSie hatten sich vor allen Dingen darauf spezialisiert, die maschinell hergestellten Buttstellnetze mit einer verstärkten Sohlmasche (Umknotenmaschezu versehenDieses geschah pro Buttnetz mit einer Länge von 70 m je oben und untenIch bin ein paarmal mit meinem Vater dort gewesen, wenn er Buttnetze zum Umknoten hinbrachte. Jedesmal lagen da eine ganze Menge von Netzen, jeweils mit Namen des zugehörigen Fischers versehen, die noch zu bearbeiten waren. Aber auch für die Waadennetze, und zwar für die Unter- und Obertücher (als Tücher wurden die langen Netzbahnen genannt), haben die Lorenzens eine große Menge der erforderlichen Sohlmaschen geknotet. Als später die Fabriken dazu übergingendie Netze endgültig fertigzustellen, ging für diese Familie die Tätigkeit zu EndeSie haben danach mit der Herstellung (Nagelungvon Fischkisten für die Räuchereien begonnen. Auch dieses war eine typische Tätigkeit in Zusammenhang mit der Eckernförder Fischerei, die heute leider auch in Vergessenheit geraten ist.
-Dieses war eine Bestätigung für die Bedeutung dieses Fischereizweiges in EckernfördeDie Quasen +
-(auf Platt Quatschen genanntwaren speziell für diesen Zweck gebaute FischerbooteBis etwa 1910 +
-waren es zumeist reine SegelschiffeAuch die später mit einem Motor (bis zu 12 PS) ausgerüsteten +
-Quaasen waren in erster Linie SegelschiffeSie hatten mittschiffs einen Bünn eingebautder nach +
-vore und nach achtern durch wasserdichte Schotten begrenzt wurde. Zwischen diesen Schotten lag +
-der Bünnwelcher je nach Größe mit einem oder zwei weitere Schotts unterteilt warNach oben war +
-der Bünn mit einem 2 - 2 1/2 Zoll dickes Bünndeck (das sogenannte Dammdeckabgegrenzt. In die+
-sem Dammdeck war in Längsrichtung eine Öffnung in ca 50 - 60 cm Breite mit einem Kastenähnlichen +
-waaserdichten Aufbau vorhanden. Im Bünnbereich wurden in den Außenplanken unterhalb der Was- +
-serlinie 3/4 bis 1-zöllige Löcher gebohrt. Dadurch war der Bünn direkt mit dem Seewasser verbunden +
-und durch die Fahrt des Bootes laufend mit frischem Seewasser versorgt.+
  
-Der Bünn hat den Zweck, die gefangenen Plattfische (Goldbutt, Struffbutt, Steibutt und auch Dorsche +Ich möchte meinen Bericht nun zunächst der Fischerei auf Plattfisch zuwenden. Der Fang von Plattfisch befasste sich im Wesentlichen mit dem Goldbutt und später auch von StruffbuttAls Nebenfang gab es dann noch den einfachen Butt, auch Plaaten genannt.
-lebend an den Markt zu bringenZu dieser Zeit, gab es noch nicht die Eiskonservierung an Bord und +
-tote Fische waren nicht abzusetzen. In den jeweiligen Küstenhäfen halt die Fischhändler ebenfalls +
-schwimmende große Fischkisten im Wasser verankertum den lebend angelandeten Fisch ebenfalls +
-bis zum Verkauf lebendig zu erhalten. Wie gesagt, tote Fische auch an Bord geschlachtete Ware +
-konnte noch bis in die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts so gut wie nicht verkauft werden. Selbst +
-am damals großen Kieler Fischmarkt war der Handel sehr sensibel und bestand trotz der späteren +
-Konservierung mit Eis (z.B. bei den Fischdampfern) auf lebende Kutterware.+
  
-Der Plattfischfang war in den Sommermonaten die HauptfischereiSie wurde überwiegend mit Stell- +Die Anzahl der Boote für die Goldbuttfischerei, auch Quasen genannt, ist ab 1860 ständig gestiegen. Dieses war eine Bestätigung für die Bedeutung dieses Fischereizweiges in EckernfördeDie Quasen (auf Platt Quatschen genanntwaren speziell für diesen Zweck gebaute FischerbooteBis etwa 1910 waren es zumeist reine SegelschiffeAuch die später mit einem Motor (bis zu 12 PSausgerüsteten Quaasen waren in erster Linie SegelschiffeSie hatten mittschiffs einen Bünn eingebautder nach vorne und nach achtern durch wasserdichte Schotten begrenzt wurdeZwischen diesen Schotten lag der Bünnwelcher je nach Größe mit einem oder zwei weiteren Schotten unterteilt warNach oben war der Bünn mit einem 2 bis 2 1/2 Zoll dicken Bünndeck (das sogenannte Dammdeck) abgegrenztIn diesem Dammdeck war in Längsrichtung eine Öffnung in ca50 bis 60 cm Breite mit einem kastenähnlichen wasserdichten Aufbau vorhanden. Im Bünnbereich wurden in den Außenplanken unterhalb der Wasserlinie 3/4 bis 1-zöllige Löcher gebohrtDadurch war der Bünn direkt mit dem Seewasser verbunden und durch die Fahrt des Bootes laufend mit frischem Seewasser versorgt.
-oder Treibnetzen (TakelbetriebenEs gab jedoch auch mehrere Buttwaaden in EckernfördeDer +
-angelandete Fisch wurde zum Teil direkt an den Verbraucher zu Stieg (20 Stückoder in Halvstieg (10 +
-Stück) verkauft oder ging lebend an den Fischhandel und an die RäuchereienDer Struffbutt galt da- +
-mals und ist auch heute noch gekocht mit Petersilien-Soße aus dem Fischwasser eine Delikatesse, +
-die zudem wegen des hohen Eiweißgehaltes und dem allgemein doch fetlarmen Fleisch sehr gesund +
-warDie meisten großen Goldbuttwelche bis zum ersten Weltkrieg in Eckernförde angelandet wur- +
-den, kauften die Fischräuchereien zum RäuchernFür einige Räuchereien, die sich hierauf speziali- +
-siert hatten, war dieses das Hauptgeschäft, das zum Teil auch im Winter durchgeführt wurdeDer +
-Fang mit der Waade auf Hering und Sprotten war außerdem in der Zeit vom 1Mai bis zum 1. Sep- +
-tember verboten und die mit den Treib- und Stellnetzen gefangenen Sprotten und Heringe konnten +
-den Bedarf der vielen Räuchereien nicht decken.+
  
-Im Zeitraum von 1890 bis 1894 wurden nach vorliegenden Aufzeichnungen (Fischereiaufsicht) die +Der Bünn hat den Zweck, die gefangenen Plattfische (Goldbutt, Struffbutt, Steinbutt und auch Dorschelebend an den Markt zu bringen. Zu dieser Zeit gab es noch nicht die Eiskonservierung an Bord und tote Fische waren nicht abzusetzenIn den jeweiligen Küstenhäfen hielten die Fischhändler ebenfalls schwimmende große Fischkisten im Wasser verankert, um den lebend angelandeten Fisch ebenfalls bis zum Verkauf lebendig zu erhaltenWie gesagttote Fische, auch an Bord geschlachtete Warekonnten noch bis in die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts so gut wie nicht verkauft werdenSelbst am damals großen Kieler Fischmarkt war der Handel sehr sensibel und bestand trotz der späteren Konservierung mit Eis (zBbei den Fischdampfern) auf lebende Kutterware.
-größten Golbuttfänge und Anlandungen in Eckernförde verzeichnet. Solche Mengen sind vorher und +
-erst recht danach nicht wieder erzielt wordenAn diesen großen Goldbuttfängen sind an die 50 Se- +
-gel-Quasen mit der Buttnetzfischerei (Treibnetze) aber auch mehrere Buttwaaden beteiligt gewesen. +
-In diesem Zusammenhang hat mir der Fischer Joh. Föh (mein Schwiegervater)der damals bei Fr. +
-Ohlsen an Bord war, von der Waadenfischerei kurz vor der Jahrhundertwende mit einer Dampfquase +
-(von Fr. Ohlsen) und einer ersten Motorquase, die dem Fischer Margenberg gehörte, erzähltHierbei +
-wurden die Buttwaaden von den Quasen aus mit einer Jolle ausgesetzt und danach mit der Motor- +
-winde eingeholt. Durch die Motorkraft waren diese Quasen weniger vom Wind abhängig, wie die +
-Seglquasen und konnten daher zumeist schneller mit ihren Fängen am Markt seinNach 1895 haben +
-die Goldbuttanlandungen in Eckernförde sehr abgenommenDieses kam daher, daß ein großer Teil +
-der Quasen ihre Fänge nunmehr an den damals wachsenden Kieler Seefischmarkt brachten, das sie +
-hier bedeutend bessere Preise erzielten, als bei dem Überangebot in Eckernförde.+
  
 +Der Plattfischfang war in den Sommermonaten die Hauptfischerei. Sie wurde überwiegend mit Stell- oder Treibnetzen (Takel) betrieben. Es gab jedoch auch mehrere Buttwaaden in Eckernförde. Der angelandete Fisch wurde zum Teil direkt an den Verbraucher zu Stieg (20 Stück) oder in Halvstieg (10 Stück) verkauft oder ging lebend an den Fischhandel und an die Räuchereien. Der Struffbutt galt damals und ist auch heute noch gekocht mit Petersilien-Soße aus dem Fischwasser eine Delikatesse, die zudem wegen des hohen Eiweißgehaltes und dem allgemein doch fettarmen Fleisch sehr gesund war. Die meisten großen Goldbutt, welche bis zum Ersten Weltkrieg in Eckernförde angelandet wurden, kauften die Fischräuchereien zum Räuchern. Für einige Räuchereien, die sich hierauf spezialisiert hatten, war dieses das Hauptgeschäft, das zum Teil auch im Winter durchgeführt wurde. Der Fang mit der Waade auf Hering und Sprotten was außerdem in der Zeit vom 1. Mai bis zum 1. September verboten und die mit den Treib- und Stellnetzen gefangenen Sprotten und Heringe konnten den Bedarf der vielen Räuchereien nicht decken.
  
 +Im Zeitraum von 1890 bis 1894 wurden nach vorliegenden Aufzeichnungen (Fischereiaufsicht) die größten Goldbuttfänge und Anlandungen in Eckernförde verzeichnet. Solche Mengen sind vorher und erst recht danach nicht wieder erzielt worden. An diesen großen Goldbuttfängen waren an die 50 Segel-Quasen mit der Buttnetzfischerei (Treibnetze) aber auch mehrere Buttwaaden beteiligt gewesen. In diesem Zusammenhang hat mir der Fischer Joh. Föh (mein Schwiegervater), der damals bei Fr. Ohlsen an Bord war, von der Waadenfischerei kurz vor der Jahrhundertwende mit einer Dampfquase (von Fr. Ohlsen) und einer ersten Motorquase, die dem Fischer Margenberg gehörte, erzählt. Hierbei wurden die Buttwaaden von den Quasen aus mit einer Jolle ausgesetzt und danach mit der Motorwinde eingeholt. Durch die Motorkraft waren diese Quasen weniger vom Wind abhängig, wie die Segelquasen und konnten daher zumeist schneller mit ihren Fängen am Markt sein. Nach 1895 haben die Goldbuttanlandungen in Eckernförde sehr abgenommen. Dieses kam daher, dass ein großer Teil der Quasen ihre Fänge nunmehr an den damals wachsenden Kieler Seefischmarkt brachten, da sie hier bedeutend bessere Preise erzielten, als bei dem Überangebot in Eckernförde.

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